Bautagebuch einer Krippenlandschaft

28. November 2011

 

Ein Tag nach dem 1. Adventsonntag

 

Ja – die Krippe steht, Figuren wandern, drehen sich, bleiben stehen und scheinen sich rasch an die „neue Heimat“ zu gewöhnen. Kleinere Ergänzungen, Fehlkonstruktionen, Licht und vor allen Unbequemes Handling – Wasser nachfüllen, Kochkessel füllen, Prozession „aufstellen“ – werden noch (soweit möglich) korrigiert. Pünktlich um 17.30 ist die Krippe fast „betriebsbereit“. Es fehlt noch ein Vorhangstück (die Latte zum Aufhängen) lässt sich nicht finden. Und der Nebel breitet sich noch nicht über der Landschaft aus. Einige Kabel müssen noch schöner verlegt werden. Sonst aber sind die Santons, alle, sehr glücklich. Wir auch. Damit endet dieses Krippentagebuch. Über weitere Ereignisse rund um die Krippe, über die Geschichte der Santons, über die Weihnachtstraditionen und die Krippendarstellungen werden wir auf der Seite „Krippenlandschaft“ laufend berichten. Schon heute aber laden wir alle recht herzlich zur Vernissage ein. Sich bitte dem Dezemberwetter angepasst anziehen, der Umtrunk findet – naturgemäss – im Freien statt. Also auf Wiedersehen am 4. Dezember beim Haus Nr. 8 in Bubikon.

Heide und Peter

27. November 2011

 

1. Adventsonntag (frühst mögliches Datum)

 

Um 17 Uhr muss die Krippe erstrahlen. Sie tut es auch! Doch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Noch fehlt die Aussenbeleuchtung und für die Prozession habe ich schlicht und einfach die Nerven nicht mehr. Zudem herrscht „Handbetrieb“ – der Bewegungsmelder ist zwar geprüft – er funktioniert – ist aber noch nicht eingebaut. Die nebelproduzierende Maschine muss noch erprobt und eingerichtet werden. Die Prozession – sie bewegt sich natürlich auf Schienen – kann warten. Die Einladungen zu Vernissage am 4. November 2011 um 17.30 Uhr an der Kirchacherstrasse 8 muss dringend geschrieben und versandt werden. Die ersten kleinen Gäste drücken bereits die Nase ans Fenster. Und das wichtigste, die Wohnung muss wieder begehbar gemacht werden. Auch ich möchte wieder irgendwo zuhause sein. Im Haus neben der Krippe.

26. November 2011

 

Fast am Ziel

 

Morgen muss die Landschaft gebaut sein, die Krippe stehen. Doch es zeichnet sich immer mehr ab, dass die Vernissage erst am 2. Adventsonntag sein wird. Noch sind es zu viele kleinere und grösser Probleme, die gelöst werden müssen. Und im Zimmer wird es immer enger, immer mühsamer zu arbeiten. Die Konzentration lässt auch langsam nach, das Material wird in bestimmten Bereichen sogar knapp. Meine Partnerin, die für das Erzählen von kleinen Geschichten zuständig ist, stöhnt, sie habe bald keine Santons mehr. Doch zuversichtlich gehen wir schlafen: morgen wird die Landschaft stehen und alle Santons werden eingezogen sein.

25. November 2011

 

Kein Text, keine Bilder, kein Tagebuch – gestern. Was ist los? Ganz einfach, wir sind so im Stress, mit tausend Kleinigkeiten und Tücken von Bastelarbeiten beschäftigt, so dass schlicht und einfach keine Zeit fürs Schreiben oder gar Fotografieren bleibt. Das Auf- und Ab – natürlich werden wir fertig, wir schaffen es nicht – wechseln sich ab. Im vorderen Bereich geht die Arbeit zwar etwas leichter (ebenerdig würde man im Bau sagen), doch es wird eng und vieles ist bereits vorgegeben, kann nur noch mit „Bastelarbeit“ angepasst werden. Zudem ist gestern das Moos ausgegangen, was einen Abstecher in den Wald bedeutet. Dann immer wieder die Lämpchen – obwohl alle beim Verpacken des Materials vor zwei Jahren geprüft wurden – versagen ihren Dienst, einfach so! Dann ist die Unordnung im Haus so gross, dass dauernd etwas gesucht werden muss, nicht immer mit Erfolg. Improvisieren! Das Hilfsmittel Computer nützt auch nichts mehr. Viele der Kisten sind längst geleert und für den Krippenbau verwendet, das Material zusammengelegt, in anderen Kisten verschwunden. Einiges von dem, was wir das letzte Mal verwendet haben, brauchen wir einfach nicht mehr – weil die Krippenlandschaft jedes Jahr wieder etwas anders gestaltet wird. Es gibt wenig vorfabrizierten Elemente, fast alles ist „Original“ (was nicht immer heisst: originell).

Trotzdem: die Krippe wird morgen stehen. Doch die offizielle Vernissage findet erst am 2. Adventssonntag statt. Die ganze Woche wird die Anlage aber – wie immer bis zum 6. Januar – von 17 bis 21 Uhr schon in Betrieb sein. So haben wir noch Zeit, unsere Freunde und Bekannten zu einem Glühwein und einem Krippenschwatz einzuladen.

Natürlich werden noch ein paar Korrekturen und Kleinigkeiten – da und dort ein Lämpchen, eine Sicherung, ein Detail – vorgenommen oder angebracht. Zum Beispiel fehlen noch die Sterne im Hintergrund und das eine oder andere Feature wird noch erbaut. Ich schätze, dass wir in dieser Jahreszeit auch noch ein paar spezielle Santons kaufen werden, die dann sofort in der Krippe einziehen werden. Dies ist zwar schneller gesagt als getan, denn der weitaus grösste Teil der Landschaft ist bereits nicht mehr zugänglich.

Noch etwas: die letzten beiden Wasserläufe sind ohne grössere Überschwemmung eingerichtet. Es fehlte zwar noch ein Verbindungsstück an der Pumpe, doch mit Klebeband und List war auch diese Hürde zu nehmen.

Wenn ich auch heute keine Bilder einstelle, dann hat es neben zeitlichen auch (und vor allem) ideelle Gründe: Fast alle Szenen sind bereits gestellt und die Krippe präsentiert sich (ausser im Vorder- und Hintergrund) fast fertig. Ich möchte deshalb erst morgen die ganze Landschaft präsentieren. Gleichsam als Ergebnis von rund 200 Arbeitsstunden, also etwa 350 Frau/Mann-Stunden.

Eine letze Anmerkung: wir sind heute so geschafft, die Küche und der Esstisch so belagert, dass wir gegen 20 Uhr beschliessen, auswärts zu Essen. Das „Bahnhöfli“ ist nicht weit – und man isst gut dort, auch wenn wir keine Zeit haben für Fleisch auf dem „heissen Stein“.

Mittwoch, 23. November 2011

 

Es ist nicht gerade erbaulich, wenn man beim Krippenbau dauernd vom Frust und von den Enttäuschungen spricht. Doch dies liegt nahe, wenn man Stunden damit verbringt, irgend ein vermaledeites Requisit funktionstüchtig zu machen. Heute waren es gerade zwei Drehscheiben, die ihren Dienst versagten. Die eine – die kostbarere – erst seit zwei Jahren im Betrieb, quittierte den Dienst vollständig, eine der vier soeben gekauften, kleineren Drehteller kam gar nicht zum Laufen. Nun, ich muss weiter bauen, habe keine Zeit neuen Drehscheiben nachzulaufen. Fast noch schlimmer war ein Lagerfeuer, das einfach nicht brennen wollte. Alles wieder ausgebaut, Fehler gesucht, ein defektes Lämpchen, wieder eingebaut, vorläufig zufrieden.

Dies gehört eben zum Basteln, auch wenn das Christkind dabei im Spiel ist. Und noch etwas gehört dazu: der Zeitdruck. Nein: die Entschuldigung: seltenfrüher Erster Advent, zieht nicht. Wäre er fünf Tage später – ich stände unter dem gleichen Stress. So jedenfalls meine „Lebenserfahrung“. Noch nie wurde ein Artikel, ein Film, ein Bericht zu spät abgeliefert, aber auch noch nie zu früh. (Diese generelle Aussage stimmt fast!).

Nur eines ist heute schon sicher. Die traditionelle Vernissage wird erst eine Woche später, also am 2. Adventssonntag stattfinden. Die Krippe aber wird in vier Tage stehen, „betriebsbereit“ und ab dem 1. Advent zu besichtigen sein. Nur die Einladung – mit Glühwein und Guetzli – wird verschoben. Wir finden einfach keine Zeit, den gemütlichen Abend im Freien vorzubereiten und unsere Freunde rechtzeitig einzuladen. Verschoben ist nicht aufgehoben.

Und zum Schluss: heute mache ich die ersten Aufnahmen nachts, bei voller Krippenbeleuchtung. Morgen werden der noch offene Vorderteil und die linke Seite in Angriff genommen. Leider ohne Drehscheiben und hoffentlich mit funktionierenden Requisiten.

Dienstag, 22. November 2011

 

Tag der grossen Enttäuschung. Nur noch vier Arbeitstage. Die Landschaft hat kaum Fortschritte gemacht- Zum ersten Mal hege ich ernste Zweifel, ob die Krippe am 1. Adventssontag stehen wird. Weil die Veränderung optisch so unscheinbar sind, habe ich heute auf Fotos verzichtet. Morgen dann wieder! Wir schlagen uns platzmässig durch und das Essen ist meist einfach, behelfsmässig sozusagen. Heute Spaghetti – vielmehr hat es nicht mehr im Haus. Ich schlafe schlecht, mache im Traum Pläne und bin nicht im Stande, sie auszuführen. Was würde da wohl der Psychologe sagen: Versagensängste? Der „Wurm“ liegt (fast) immer im Detail. Dort funktioniert eine Leitung nicht, da dreht sich die Drehscheibe nicht, die letzte Lieferung Boulevardlampen ist nicht rechtzeitig angekommen. Warum tue ich mir diesen Stress überhaupt an?

Montag, 21. November 2011

 

Aus dem Nebel taucht langsam die Krippe auf. Die Santons (Kleine Heilige) waren bisher alles weltliche Gesellen, Frauen und Kinder aus der Provence. Jetzt ist doch der Stall aufgetaucht und das engere Heilsgeschehen kann seinen Platz allmählich einnehmen. Noch ist es aber nicht so weit, es gibt noch viele Details zu tun. Noch mindestens 30 Anschlüsse für kleine Lämpchen, Pumpen und weiss ich nicht was alles… Auch das kreative Bauen nimmt seinen Fortgang. Es muss nun jedes Detail angepasst werden, damit alles zusammenspielen kann, keine Leitungen im Weg sind, und die Figuren und Utensilien einander nicht im Weg stehen. Immerhin ist jetzt rechts die Fensterfront erreicht. Es fehlen nur noch die Figuren und natürlich der Schnee, denn dort, wo jetzt noch grün ist, wird die „nordische Fraktion“ einziehen, natürlich in eine weisse Landschaft. Mehr will ich nicht verraten.

Draussen ist dichter Nebel - hier am Arbeitsplatz (der Krippe) nicht!

Sonntag, 20. November 2011

 

Man sieht recht wenig an Veränderung. Tatsächlich geht es sehr langsam voran. Vor allem die kleinen Einzelheiten, wie die Boulevardlampen geben sehr viel zu tun. Rechts hat sich nun eine Szene aufgebaut, die so noch nie zu sehen ist. Bauern beim Heuen und bei der Ernte. Die lange Strasse Richtung Fenster sollte bald fertig gestellt sein, dann kann endlich der linke Bereich (geografisch gesehen) aufgebaut werden. Allmählich muss auch die elektrische Zuleitung (bisher nur provisorisch) definitiv verlegt werden. Ich hoffe, dass man nach dem morgigen Tag mehr sieht.

Was ich heute verpasse: ein wunderbarer - fast frühlingshafter - Spätherbsttag!

Samstag, 19. November 2011

 

Nun ist wieder Baualltag eingekehrt. Noch eine Woche, dann ist der 1. Advent. Die Krippe muss stehen. Die nächste Ebene ist am Abend, so gegen neun Uhr, geschafft. Schätzungsweise steht jetzt etwa die Hälfte der Krippe. Noch warten viele Santons – immer noch mehr als die Hälfte – auf ihre Heimat. Dies ist richtig so, denn die kleinen Figürchen massieren sich im Vordergrund, damit man sie später (vom Fenster aus) auch sehen kann.
Die mühsame Arbeit auf der Plattform (das Auf und Ab im engen Raum) geht langsam zu Ende. Der Rücken schmerzt, da ich vorwiegend gebückt arbeiten muss. Noch einen Tag, dann kann man stehend vom Boden aus agieren.
Dafür werden jetzt die Schreinerarbeiten und Anpassungen immer aufwendiger. Und die Leitungen, alles Niederspannung (ausser den Zuleitungen zu den Trafos und Netzgeräten) sind immer schwieriger anzulegen, da sie das Geschehen auf der Bühne nicht stören dürfen, aber auch nicht sichtbar sein sollten.

Freitag, 18. November 2011

 

Ein aufregender oder noch besser anregender Tag. Nicht weil mich die Equipe von NZZ-Format aus dem Häuschen gebracht hätte. Nein – es war vielmehr ein Wiedersehen mit dem, was ich über viele Jahre selber aktiv ausgeübt habe. Fernsehbeiträge produzieren. Mit Kamera und Ton unterwegs sein, Interviews machen, gestalterische Ideen produzieren…. Diesmal aber war ich auf „der andern Seite“, nicht der Besucher, der Besuchte. Nicht der Bestimmende, der Bestimmte. Natürlich bin ich ab und zu in Versuchung geraten, mitzureden, mitzugestalten, zu bestimmen…. Nein – ich habe es nicht getan, allen Versuchungen zum Trotz. Ich habe auch viele Jahre am Fernsehen und an der Uni Fernsehschaffende ausgebildet, auch die Autorin, die jetzt für den Beitrag verantwortlich ist. Also ein schönes Wiedersehen mit andern Vorzeichen.
An der Krippe hat sich wenig getan. Morgen geht es wieder voll an die Arbeit.

Herzlichen Dank, Annette, für die Bilder.

Donnerstag, 17. November 2011

 

Da habe ich aber tüchtig geschlampt. Zumindest im Tagebuch des Krippenbaus. Am Abend waren wir zu Besuch bei Freunden und am nächsten Tag hat sich das Fernsehen (NZZ-Format) angesagt, was mich natürlich freut (auch ehemalige Berufs-Kolleginnen und Kollegen wieder zu sehen), aber wohl auch tüchtig in Verzug bringt. In zehn Tagen muss die Krippe stehen! Wenn ich so die Bilder von gestern betrachte, da hat sich herzlich wenig getan, zumindest ist nicht viel davon zu sehen. Der „Leitungsbau“ und die Holzkonstruktion nehmen viel Zeit in Anspruch, so dass es scheinbar nicht vorwärts geht. Ich verzichte auf ein Bild der jetzigen Situation und schlage nach, im Bildtagebuch beim letzten Aufbau der Krippenlandschaft vor zwei Jahren. Es ist der zehnte Arbeitstag an der Krippe. Das Bild tröstet mich – die Arbeit war damals noch weit weniger fortgeschritten. Die Bilder ähneln sich. Ein Trost! Oder doch nicht? Damals benötigte ich 22 Tage, bis die Krippenlandschaft fertig war. Ich hatte also noch 12 Tage. Jetzt sind es nur noch neun, und morgen wird „gedreht“, also verhältnismässig wenig gebaut. Wenn das nur gut geht!

Die heute hier eingestellten Bilder stammen alle vom  Krippenbau am 10. Tag vor zwei Jahren. Zum Vergleich!

Mittwoch, 16. November 2011

 

Den ganzen Tag habe ich heute mutterselenallein an der Landschaft gewerkelt. Man sieht wenig. Eigentlich ist es für den Betrachter eintönig: immer die gleichen Kisten, Bretter und Latten im Vordergrund, die Werkzeuge und Bauutensilien verstreut, eine kleine Skyline, die langsam wächst. Morgen wird meine Partnerin wieder hier sein und der Landschaft mit vielen Kleinigkeiten und vor allem mit kleinen Santons-Geschichten Leben einhauchen. Ich freue mich.

Dienstag, 15. November 2011

 

Jetzt wird es ungemütlich im Haus. Zum Essen bleiben gerade mal noch eine kleine Ecke am Tisch. Den Hauptteil haben die „kleinen Heiligen“ übernommen. Es sind immerhin um die dreihundert kleine Figuren. Etwa fünfzig haben bereits einen Platz in der Krippe eingenommen, der Rest muss warten.

Noch hämmere, säge und installiere ich wacker auf der Grundplatte der Krippe. Langsam wird es aber eng, ein Plateau nach dem andern wird in Betrieb genommen und kann nachher nicht mehr betreten werden. Zudem wird es immer schwieriger die Leitungen so anzubringen, dass sie den „Betrieb“ nicht stören. Links rauscht bereits der Bach in die Tiefe und kann nur noch unten „überquert“ werden. Die Grundplatte bis zur ersten Ebene muss rundherum frei bleiben, denn da zirkuliert später der Zug (unsichtbar) mit den Pilgern.

Am schlimmsten aber sind die Bordeaux-Kisten. Allmählich sind alle geöffnet, 43 an der Zahl. Sie stehen in der ganzen Wohnung herum, denn alle paar Minuten brauche ich etwas aus dem Fundus. Einige der Kisten sind auch schon entleert und zum Bau im Untergrund verwendet worden.

Das frische Moos verbreitet einen erdigen, leicht fauligen, aber nicht unangenehmen Duft im Haus, als hätte man ein Aquarium aufgestellt. Doch es ist ordentliches Wetter und es lässt sich gut „lüften“. Das Moos trocknet ohnehin sehr rasch und hinterlässt keine unangenehmen Aromen. Leicht vegetative Noten würde ich in einer Weinbeschreibung anmerken.

Natürlich sind wir in Verzug. Es gibt zusehends mehr kleine Anpassungen, Konstruktionen, bautechnische Probleme, die gelöst werden müssen. Da die Landschaft immer schlechter zugänglich sein wird, müssen auch schon all die Figuren gestellt werden, dort wo der Bau fertig ist. Es wird also von hinten nach vorne gebaut. Jetzt sind wir etwa bei einem Drittel der Anlage angekommen.

Es ist auch die Zeit, wo ich schlecht schlafe. Die Bauprobleme werden vor allem in der Nacht gelöst. Auch die realen Hausprobleme: meine so zuverlässigen Sonnenkollektoren (dreissig Jahre alt) müssen repariert oder ersetzt werden. Nein – dies nicht auch noch! Also bis morgen.

Montag, 14. November 2011

 

Die ersten Lichter erstrahlen. Der Elektriker war am Werk. Doch kein Tag ohne "Katastrophe", ein kleines 7 Watt-Lämpchen löste einen Kurzschluss aus, Natürlich zweifelte ich zuerst an meine technischen Kompetenz und suchtr den Fehler bei mir. Zwei Stunden lang. Da alles sehr gut und mehrfach abgesichert ist entstand natürlich kein Schaden. Aber wo liegt der Fehler? Endlich gefunden. ein schlappes Lämpchen. Sonst aber geht alles - zwar langsam - aber kontinuierlich forwärts. Die ersten Santons sind eingezogen. Die Lichter erstrahlen.

Sonntag, 13. November 2011

 

Mit dem christlichen Sonntag ist es für heute nichts, trotz Christkind. Schliesslich will ich ihm eine Krippe bauen. Es geht ordentlich voran, die Lichthäuser stehen, nun muss der Elektriker kommen (bin leider auch ich!) - um sie zu illuminieren. Dann gegen Mittag ein Einbruch – in diesem Fall Wassereinbruch. Weil die Pumpe zum „Wasserfall“ nicht mehr funktioniert, habe ich eine neue gekauft. Eine Spur zu stark, wie sich herausstellte. Als ich nämlich den Wasserfall in Betrieb nehmen wollte, da gab es kein Fall, sondern ein Strahl mitten in die Landschaft und in das Zimmer. Nicht gerade Hochwasser, aber unangenehme Feuchtigkeit. Drei Stunden Arbeit verloren. Ich bin daran, sie zu suchen! Sonst aber ist alles im grünen Bereich. Sogar das erste Moos hat sich in der Krippe angesetzt. Nun also: Elektriker an die Arbeit.

 

Samstag, 12. November 2011

 

Ruhetag! Wenn ich mich schon Tag für Tag mit dem Christkind befasse, ihm eine Herberge baue, dann darf auch das Alte Testament nicht vergessen werden. Zumindest 2. Moses 20.8-11: „Sechs Tage sollst du arbeiten; der siebente Tag aber ist der große, heilige Sabbat, da ihr zusammenkommt. Keine Arbeit sollt ihr an dem tun; denn es ist der Sabbat des HERRN in allen euren Wohnungen.“
Für mich ist heute Sabbat – oder eben Sonntag, zumindest Ruhetag – auch wenn ich noch nicht sieben Tage auf dem Krippenbauplatz gearbeitet habe. Morgen geht es mit vollem Einsatz weiter.

Gestern also hat sich doch einiges getan: die Vögel sind eingeflogen, der längste Bach hat sein Bett erhalten, das erste Lichthaus – eine Waldkapelle – steht, die ersten Lichter (etwa zwanzig von vierhundert) leichten, ein paar Flächen sind begrünt…. Erstmals ist der Ansatz einer Landschaft zu erkennen. Morgen wird das erste Moos eingebracht.

Auch etwa 15 Lichthäuser (Total 26) und der geschmückte Tannenbaum sollen aufgerichtet werden. Dann ist der Elektriker gefragt: Licht in den Häusern und auf den Strassen.

Wenn ich endlich die Utensilien für den Wasserfall finde (in welcher der 50 Kisten steckten sie wohl?) kann der Hintergrund morgen abgeschlossen werden. Allerdings noch ohne Nachthimmel und Sterne – die tauchen erst am Schluss auf

 

Freitag, 11. November 2011

 

Eigentlich eine „Schnapszahl“, Fastnachtsbeginn! Ich bin nicht nur ein klein wenig - schon eher stark frustriert. Gestern ist so gut wie nichts gelaufen beim Krippenaufbau. Noch besser: ziemlich alles ist aus den Fugen geraten. Kein Fortschritt, mindestens kein sichtbarer. Zuerst sind zwei Wasserpumpen „ausgestiegen“, dann hat meine Buchhaltung der rund fünfzig Kisten nicht gestimmt (ich suche noch immer den „Wasserfall“, den ich jetzt dringend brauche, er liegt in irgend einer Kiste, aber in welcher?), schliesslich gehen die Klammern für den Tacker allmählich aus und die Dachlatten sind alle bereits zu klein (zersägt). Also, nichts wie los, zum Einkauf. Die Marke des Tackers gibt es nicht mehr, also auch die Klammern nicht, zumindest nicht im grossen Geschäft, wo ich das Werkzeug gekauft habe. Beratung gleich null, schliesslich ist „Vorweihnachtszeit“ – (werde ich mir merken) ! In zwei weiteren Geschäften der selbe Misserfolg. Stunden sind vergangen. Beim Krippenaufbau hat sich wenig getan. Am Abend ein Treffen mit Freunden – schon vor Monaten arrangiert - anschliessend Nachtessen in einem Top Restaurant. Gutes Essen, guter Wein - beides munden mir nicht so richtig. Doch dafür dafür sind weder Koch, noch Somelier verantwortlich, nur meine schlechte Laune. Nachts dann noch ausgiebige Recherchen am Computer: Ich weiss jetzt: der Tacker Esco 2000 ist baugleich dem Rapid r606; die Klammern heissen „Schmalrückenklammern“ und haben die Bezeichnung 14/606, die Klammern sind noch zu kaufen, aberjetzt ein Milimeter breiter….. Vielleicht reichen die Klammern noch bis nächste Woche, sonst verliere ich nochmals einen „Arbeitstag“. Heute wird (Ausspruch des Optimisten in mir) alles besser, trotz Fastnachsbeginn. NB: Bilder von gestern gibt es nicht!

 

Mittwoch 09. November 2011

 

Die Schreinerarbeiten beginnen. War das Aufstellen und Fixieren der Krippenunterlage bisher noch einfach, beginnen jetzt schon viele Anpassungsarbeiten. Da die Landschaft kein Jahr genau gleich aussieht wie ein Jahr zuvor, muss jedes Detail genau geplant und notfalls neu konstruiert werden. Dabei muss jede Etage (die Landschaft ist terrassenförmig angelegt) „begehbar“ sein, denn für die vielen elektrischen Leitungen, das Anbringen von Moos und das Aufstellen der Häuser, Figuren etc. muss man auf der Krippenunterlage stehen, knien und notfalls liegen können.

Die Tannäste sind jetzt an der Wand und werden morgen mit etwa 70 Vögelchen verziert. Die Drehscheibe, heute schon fixiert, erhält eine Umgebung. Zuoberst werden morgen wohl die 30 Lichthäuser aufgestellt und sogleich verkabelt. Jedes einzelne Lichthaus muss „elektrifiziert“ werden, da Windlichter nicht ein- und ausgeschaltet werden können.

Es ist gut möglich, dass schon morgen im hintersten Bereich Moos angebracht wird. Dies ist möglich, sofern der Wasserfall und der Bach bereits funktionieren. Dies sind zwei schwierige Arbeiten, da das Wasser auf keinen Fall austreten darf. Wenn da nicht ganz präzis gearbeitet wird, ist die Katastrophe vorprogrammiert.

Wenn alles klappt, wird morgen der erste weihnächtliche Strahl auf die Baustelle fallen. Die Fotos verraten dann erstmals, was aus dem Holzgestell werden soll.

 

Dienstag, 8. November

 

Wiederum verzögert sich der Arbeitsbeginn. Ich muss im „neuen“ Büro die dringlichsten Arbeiten erledigen, am Computer. Die Kolumne bei Wein-plus.de – eine feste Verpflichtung mit Terminen – muss noch redigiert, bebildert und weggeschickt werden. Dann gilt es, die Anfragen und all die Korrespondenz – eMail-Terror – zu erledigen. Der Alltag geht auch neben der Krippe weiter. Auch die eigene Homepage – zum Beispiel diese Seite – muss auf Vordermann gebracht werden.

Da sind noch die Bilder, einerseits von der Krippe, andererseits von einer enttäuschenden Degustation von Altweinen in Bonn. Bereits haben sich Freunde angesagt, uns eingeladen. Dies ist ja lieb, aber es braucht uns jetzt fürs Krippenbauen. Nachher wieder, im Dezember.

Heute sieht man bereits etwas mehr von der Krippenanlage. Der hintere Aufbau hat begonnen. Die Höhe, wo die Lichthäuser stehen werden, ist erreicht. An der Decke sind 12 blaue Spots montiert und verkabelt, das Himmelslicht. Der Ort, wo die Drehscheibe eingebaut wird, muss genau bestimmt und baulich vorbereitet werden. Gewisse Bereiche auf dem Plateau müssen freigehalten werden. Sie dürfen nicht überbaut werden, denn da zirkulieren später die Wagen der elektrischen Bahn, auf welchen später die Pilger an der Krippe vorbeiziehen (die Wagen und die ganze Konstruktion werden für die Betrachter später nicht sichtbar sein). Bereits beginnen die ersten „Schreinerarbeiten“, denn das eine oder andere Detail muss baulich den Gegebenheiten angepasst werden. Bis 21 Uhr haben wir gearbeitet. Viel ist noch nicht zu sehen.

 

Montag, 7. November 2011, 14.15 Uhr


Es ist so weit! Das Zimmer ist bis auf die Büchergestelle ausgeräumt. Das Büro mit all den Akten, Ordnern, Stapeln ins obere Stockwerk transportiert. Die Videoanlage, der Fernseher, der Computer, der Drucker etc. demontiert und an einem andern Ort neuinstalliert, das Bett abgeschlagen (mein Ruheort bei nächtlichen Arbeitsschüben). Nach vier Tagen hat alles einen neuen Platz, fast so ordentlich wie am alten Ort, in meinem Arbeitszimmer, auch Büro genannt.

Wir können mit dem Krippenaufbau beginnen. Der Anfang ist einfach, aber mühsam. Bis alle Bretter und „Böckli“ im Keller ausgegraben und heraufgeholt und aufgestellt sind, vergeht Zeit. Der Boden, auf dem ich in den nächsten Tagen so oft stehen werde, liegt 70 Zentimeter höher und bedeckt vorläufig eine Fläche von rund 2 auf 3 Metern. Die Unterlage ist stabil, gut verankert und kann jetzt benützt werden. An die eine Wand ist mit grünem Plastik verdeckt, hier sollen morgen die Tannäste befestigt werden.

Morgen? Hoffentlich geht es schneller voran. Vorerst gilt es Kiste um Kiste aus dem Keller zu holen. Nicht alle miteinander: schön einzeln, im Computer steht, was darin ist. Zehn von ihnen stehen bereits im Wohnzimmer. Insgesamt werden es etwa 50 sein.