Lokaltermin bei Shatterhand
Wunderkammer und Fluchtort der Fantasie. Ein Besuch im Karl-May-Museum von Radebeul
Der Elende
Der Vater brutal, die Mutter herzlos. Mays steiniger Weg führt vom Lehrerseminar ins Zuchthaus
Psychogramm
Warum Karl May ein Hochstapler werden musste
Die Liebe des Ulanen
Karriere dank Kitsch. Wie mit billigen Kolportageromanen der erste Erfolg kommt
Der Weg zum Edelmenschen
Von mystischen Welten und letzten Schriften der Hoffnung
Freund der Indianer
Wie der Forscher und Maler George Catlin ihn inspiriert
Im Land der Apachen
Die Wildwest-Romane um den „roten Gentleman“ Winnetou und Blutsbruder Old Shatterhand
Balduin
Möllhausen
Erfolgreicher Konkurrent und literarisches Vorbild
Reise in die Neue Welt
Als Karl May 1908 seinem ersten Indianer im Reservat begegnet
Austen Henry Layard
Der wahre Kara Ben Nemsi. Auf den Spuren des englischen Archäologen durch den Orient
Abenteuer in der Wüste
Kurdische Freiheitskämpfer und verfolgte Jesiden. Warum der Orientzyklus um Kara Ben Nemsi noch immer aktuell ist
Die Reise in den Orient
1899 bricht Karl May in den Osten auf. Zwischen Kairo und Sumatra findet er sich selbst
Bewundert und geächtet
Von den Nazis geschätzt, spaltet Karl May nach 1945 die Gemüter. Erst in der späten DDR erlebt der Autor eine Renaissance
Rote Brüder
Wie 1847 Comanchen und deutsche Auswanderer zu guten Freunden werden
Märchen aus der Prärie
1962 erobert Pierre Brice als Winnetou die Leinwand. Es ist der Beginn einer Kultreihe
Wildwest hinter Hamburg
Pferde, Stars und Sensationen: Ein Besuch bei den Festspielen von Bad Segeberg und Elspe
Wohin geht der Ritt?
Der Karl-May-Forscher Thomas Kramer über die Zukunft von Karl May in Zeiten der Wokeness
Die Ausgabe "Karl May" (Herbst 2024) ist auch als E-Paper
erhältlich.
Das Heft ist ausgezeichnet bebildert und auch textlich weit besser als die vielen neuen Publikationen, aus verschiedenen Verlagen. Hier eine Leseprobe
Neuerscheinung:
(Fortsetzung)
Die Karl-May-Gesellschaft (KMG) wurde 1969 gegründet und beschäftigt sich mit Leben und Werk des Schriftstellers Karl May. Doch schon in den Jahren 1918 bis 1933 erschienen in vermiedenen Verlagen und unterschiedlichen Redaktionen die sogenannten "alten Jahrbücher", die zum Teil in Bezug ihres wissenschaftlichen Anspruchs umstritten. sind. 1933 wurde die Publikation eingestellt, bis dann die KMG die Tradition 1970 wieder aufnahm und seither, pünktlich, zuverlässig und vor allem wissenschaftlich exakt publizierte.
Damit ist aber die etwas komplizierte Geschichte der Karl May Jahrbücher noch nicht zu Ende. Ab 2011 wurden noch drei, vor dem Krieg nicht mehr publizierte Jahrbücher (1934-1936) mit Manuskripten von damals veröffentlicht. Damit nicht genug: "In den Jahren 1978 und 1979 erschienen im Karl-May-Verlag und im Verlag A. Graff zwei Jahrbücher, die bewusst an die Tradition der früheren Jahrbücher anknüpften. Laut Vorwort wollte man sich nicht nur an einen kleinen Kreis von Spezialisten wenden, sondern sei auch um Unterhaltung bemüht. Herausgeber waren Siegfried Augustin, Thomas Ostwald und Roland Schmid."
Die sogenannt "alten Jahrbücher" und die zwei Jahrbücher ausserhalb der Reihe 1978 und 1979). In meiner Sammlung sind alle Jahrbücher vorhanden (die alten und die neuen) bis auf eine Ausnahme: Das ausserordentliche Jahrbuch 1978, das ich dringend suche (in gutem Zustand). Angebote bitte an zuelligpe@sammlerfreak.ch
2024, Karl-May-Verlag, Bamberg-Radebeul, 569 Seiten,
ISBN 978-3-7802-2077-6. Abteilung IV. Reiseerzählungen, Band 22
Herausgegeben von der Karl-May-Gesellschaft (Joachim Biermann und Gunnar Sperveslage)
Von den 28 Bänden der Abteilung IV (Reiseerzählungen) fehlen jetzt noch elf Bände. Vier Bände, die bereits in den Jahren 1988-91 erschienen sind, wurden schon in einer zweiten (verbesserten und ergänzten Auflage publiziert. Der nächste Band von "Im Reiche des silbernen Löwen" soll nächstes Jahr (2025) erscheinen. Ein Projekt, das so lange dauert, erlebt auch Änderungen und kämpft mit technischen und gestalterischen Schwierigkeiten. Zum Beispiel bei der Einbindung, der Deckelbildgestaltung. Auch die Teuerung - zusammen mit dem Generationenwechsel bei der interessierten Leserschaft - wird zunehmend zum Problem. Kostet doch ein Band inzwischen (in der Schweiz) nahezu 60 Franken (in Deutschland 50 Euro). Eine Preiserhöhung ist bereits angekündigt.
Neuerscheinung:
Old Shatterhand
Neue Abenteuer
Geschichten aus dem Wilden Westen
2024, Karl-May-Verlag, Bamberg
Herausgegeben von Volker Kritschel
448 Seiten, ISBN: 978-3-7802-0578-0
Eine Sammlung von acht neuen Karl-May-Pastiches.
Erdacht und geschrieben haben sie acht unterschiedliche
Autorinnen und Autoren.
Die Liste der Karl-May-Pastiches wird immer grösser. Es macht offensichtlich Spass, mit den "unsterblichen" Figuren aus dem Karl-May-Kosmos zu experimentieren, sich Neues auszudenken und Mythen in unsere Zeit (oder in die Welt der eigenen Fantasie) zu stellen. Diese Sammlung von acht Pastiche-Geschichten
Pastiche = "ein Kunstwerk literarischer,
musikalischer, filmischer oder architekto-nischer Art, welches offen das Werk eines vorangegangenen Künstlers imitiert".
Literarische Pastiches wollen das Werk oder den Stil eines Autors würdigen, indem sie als bewusste Nachahmung das Werk des ursprünglichen Autors, die Qualitäten des Stils oder/und des Geschichtenerzählens sichtbar und erlebbar machen oder/und den Leserinnen und Lesern zu ermöglichen, eine Geschichte weiter-zudenken oder bestimmte Aspekte zu konkretisieren, (was der ursprüngliche Autor bewusst oder unbewusst unterlassen hat.
In einem Buch vereint sind acht Autorinnen und Autoren, die ihre eigene Perspektive zur Karl-May-Welt literarisch verarbeitet haben. "Winnetou und Old Shatterhand haben etwas geschafft, was nur wenigen literarischen Figuren vergönnt ist, sie sind zu modernen Kult- und Mythen-Gestalten geworden." (aus dem Vorwort der Anthologie)
Unter den acht Geschichten befindet sich auch ein "Fragment" von Katharina Maier, "Die Reisegesellschaft", eine hübsche Geschichte und Begegnung auf den vagen Spuren der Blutsbrüder. Die Autorin wird bei einem der Treffen des Schweizer Karl-May-Freundeskreises über die
"Helden und das Heldentum" in Karl Mays "Old Surehand-Erzählung". Deswegen habe ich aus der Auswahl der Beiträge in der neuen Pastiche-Anthologie jene von Katharina Maier bereits gelesen. Über das ganze neue Buch in meiner Karl-May-Sammlung werde ich in der Rubrik "Gelesen" eine Beurteilung einstellen, sobald ich alle "Geschichten" gelesen habe. Sehr aufschlussreich ist auch das Vorwort in diesem Band, in welchem der Gedanke und die Funktion von Pastiche-Literatur näher erläutert werden. Hilfreich - gerade für Sammler sind auch die kurzen Biografien aller Autorinnen und Autoren, die eine Story zum soeben erschienenen Buch beigetragen haben.
"May-nungen" erscheint bei Bedarf und beinhaltet Informationen zu den Tätigkeiten des KMCÖ, Neuigkeiten zu Leben und Werk Karl Mays sowie Aktuelles aus der Karl-May-Szene.
Aus dem Inhalt:
Die Publikation des österreichischen "Karl May Club" erscheint seit 2015 in unregelmässigen Abständen, jetzt zum 23. Mal. Dabei hat sich auch inhaltlich eine Struktur des Hefts (Format A4, Umfang ca. 60 Seiten) entwickelt, mit Rubriken und Schwerpunkten. Beachtenswert ist im neusten Heft ein Beitrag von Jürgen Brake "über die Wirkung literarischer Gestalten".
Darin werden Namen, Begriffe und
Gedanken vorgestellt, die auch in meinem Referat (siehe Ankündigung) - in anderem Zusammenhang - auftauchen werden. Es geht bei diesem ersten Treffen 2024 nicht um die Figuren bei Karl May,
Gabriel Ferry und James Fenimore Cooper, sondern um Vorläufer, Zeitgenossen und Erben bei Karl May. Dabei wird das Gesellschaftsmodel der "Blase" ("Bubble") benutzt.
Neuerscheinung:
Nicolas Finke / Reinhard Marheinecke
Karl May auf der Bühne - Band III
2023, Karl-May-Verlag, Bamberg/ Radebeul
400 Seiten, Format 21,0 x 29,7cm - ISBN 978-3-7802-0145-4 - 533 farbige und schwarz/weisse Bilder
Es ist bereits der dritte, grosse, schwere Band (ca. 2 kg) zu den vielen Theateraufführungen im deutschsprachigen Raum - dieses Mal mit den Schwerpunkten DDR (113 Seiten), Österreich (111 Seiten) und Tourneetheater (92 Seiten). Ein vierter Band "Karl May auf der Bühne IIII) soll nächstes Jahr erscheinen. Dabei hat der Vielschreiber Karl May nur ein Bühnenwerk selber geschrieben (Babel und Bibel), die aber weder zu seinen Lebzeiten noch später aufgeführt worden ist, das aber kaum je aufgeführt wurde (Erstaufführung 2005). "Der dritte Band von „Karl May auf der Bühne“ widmet sich Inszenierungen zu DDR-Zeiten- (Rathen, Jonsdorf und an den Greifensteinen) sowie auf weiteren Bühnen im Osten Deutschlands (Harzer Bergtheater Thale oder in Bischofswerda).
Das Open-Air-Erlebnis stand auch im Mittelpunkt der österreichischen Karl-May-Festspiele, die ab Anfang der 1980er-Jahre an mehreren Orten gegründet wurden (z.B. Elsper). Doch Mays Helden sollten auch unabhängig vom Wetter ihr Publikum erreichen – in grossen Hallen beispielsweise in der Wiener Stadthalle, der Dortmunder Westfalenhalle und der Berliner Deutschlandhalle, aber auch in Theaterhäusern.Mit diesem gut dokumentierten und illustrierten "Mammutwerk" wird eine Lücke in der Karl-May-Rezeption geschlossen. Im Gegensatz zum Film wurden die Bühnenadaptionen vieler Karl-May-Romane lange Zeit als reines Volksspektakel eingestuft und von einer ernsthaften und umfassenden (auch wissenschaftlicher) Auseinandersetzung ausgeschlossen. Dies, obwohl gerade die Bühnen (nebst dem Film) unglaublich viel zur Popularität des Autors beigetragen haben. Noch heute locken die Aufführungen Jahr für Jahr hunderttausende Zuschauer an (Bad Segeberg 400`000, Elspe 200`000). Die vier Bände bilden eine hervorragende Grundlage für eine sachbezogene Auseinandersetzung mit dem Phänomen Karl May und seinen hinterlassenen Helden.
Doch die Themen und vor allem die Figuren von Karl Mays Werk drängen sich zur Dramatisierung geradezu auf und sie nicht nur in Bücher, auch auf der Bühne auftreten zu lassen. Werden doch viele der Abenteuer hauptsächlich in Wechselreden vermittelt: "Der Dialog ist das Charakteristische der Karl-May-Erzählung und die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse ein ständiges Motiv. Aus dem Leser einen Zuschauer zu machen, ist im Fall Karl May also relativ leicht". (Quelle: wikipedia)
Neuerscheinung:
Wieland Schnürch
"Karl May und München"
(Sonderausgabe in grünem Leinen)
Hier das Deckelbild in der einfachen Ausgabe, aber auch im nahezu quadratischen Format einer Reihe von Sachbüchern, in der auch die Film-. Figuren und Traumwelten erschienen sind. Übrigens, ein Anlas, die Sammlung in Bezug auf diese wichtige (und bereits recht umfangreiche Reihe zu überprüfen und zu vervollständigen).
Neuerscheinung:
Wieland Schnürch
"Karl May und München"
(Sonderausgabe in grünem Leinen)
2022, Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul
Format: 17x15.5, Seiten; 336, Deckelbild: Torsten Greis
ISBN 978-3-7802-0568-1
Das Buch ist, wie viele Neuerscheinungen im Karl-May-Verlag, in zwei Ausstattungs-varianten erschienen: in der Buchhandelsausgabe (39 €)und als limitierter Sonderband als Sammlerausgabe (79 €) (Leinenausgabe). Die beiden Bücher sind inhaltlich - und auch formal - identische.
Im Normalfall beschränke ich mich auf die «normale» Ausgabe, da mir als Sammler eine gewisse Vollständigkeit mehr bedeutet, als die Einmaligkeit (oder eben Seltenheit) in der Ausstattung.In diesem Fall habe ich beide Varianten in die Sammlung aufgenommen, weil ich ein Leseexemplar am Karl-May-Kongress in München nutzen wollte, sodass jetzt zwei Exemplaren in der Sammlung sind. Das Buch erschien im Rahmen des Kongresses, der pandemiebedingt zweimal verschoben werden musste.
In München lebte auch der katholische Priester, Franz Kandolf (1886-1949), einer der frühen Karl-May-Forschern und -Enthusiasten, der als Mitarbeiter des neugegründeten Karl-May-Verlags, tüchtig in das Originalwerk des Autors eingegriffen hat. Zusammen mit dem Verlagsleiter Euchar Albrecht Schmid, wurden damals so bearbeitet, dass sie dem damaligen Geschmack - und wohl auch dem Zeitgeist - angepasst wurde. Vieles davon wurde später wieder rückgängig gemacht.
Doch schon zu Karl-Mays-Zeiten war München für den Erfolgsautor so etwas wie ein Sehnsuchtsort. "Viele mehrtägige Aufenthalte in der bayerischen Landeshauptstadt sind belegt. Hier feierte Karl May seine grössten Triumphe bei seinen Lesern. Hervorzuheben ist auch die bemerkenswerte Beziehung des Autors zum bayrischen Königshaus Wittelsbach. Und auch nach seinem Tod wirkte Karl May in München noch mächtig nach. Von Dramatisierungen, ob am Deutschen Theater oder bei Festspielen auf den Flaucherwiesen, bis zu den Karl-May-Filmpremieren der 1960er-Jahre waren seine Helden hier stets medial präsent. "Diese Beziehung zu München wird im Buch von etwa sieben oder acht Autoren analysiert und belegt. Die Beschäftigung mit Franz Kandolf ist nur ein Beispiel dafür, das auch optisch die Nähe zu Karl May (und die Identifikation) mit belegen kann. Es sind auch der frühe
Münchner Fanclub und die Beziehung zum bayerischen Königshaus, die wesentlich zum Erfolg des Autors in Bayern beigetragen haben. Es war aber schon zu Lebzeiten von Karl May, dass der damalige
Verleger der Kolportage-Romane (an denen Karl May in der Frühzeit seines Schaffens geschrieben hat) auf das Leben und Wirken von Ludiwig II. von Bayern aufmerksam machte und der dann im vierten
Roman «Der Weg zum Glück». (2600 Seiten in 109 Lieferungsheften) auch auftritt, «als tiefsinnig, trauriger, menschenscheuer und kunstsinniger Monarch», der 1886 im Starnbergersee unter
mysteriösen Umständen ertrunken ist.
"Hitzig waren die Debatten, als der Ravensburger Verlag im vergangenen Sommer ein Kinderbuch über Winnetou zurückzog. Die einen feierten die Entscheidung als Erfolg im Kampf gegen Rassismus, koloniale Denkmuster und kulturelle Aneignung .Die andern warnten vor vermeintlicher "Cancel Culture". Die Debatten zeigten zweierlei: Die "Indianer" sind für viele Deutsche eine hochemotionale Angelegenheit. Und dennoch ist das Wissen über nordamerikanische Geschichte oft nur oberflächlich."
Aus dem Inhalt:
Bildessay: Um 1900 dokumentierte
der Fotograf Eduard
S. Curtis die Lebenswelt der frühen amerikanischen Kulturen. (S.6)
Nachwirkungen: In einem Wildwestpark in
Brandenburg vermittelt
Apaalooke aus Montana zwischen Fantasie und Realität, (S.16)
Forschung: Historikerin Heinke
Bungert erklärt, warum Nordamerika Indigene
zur Projektions-fläche für Ängste und Sehnsüchte wurden. (S.22)
Chronik: Die ersten Amerikaner
(S.32)
Besiedlung: Woher kamen die
Menschen, die sich in Nordamerika
niederliessen. (S.34)
Hochkultur: Vor 1000 Jahren
bauten die Anasazi im Chaco Canyon
riesige Lehmtürme - dann ging ihre Stadt unter. Warum? (S40)
Landwirtschaft: Die Wildnis Nordamerikas war menschengemacht: Mit Feuer formten zum
Beispiel die Yurok die Natur um.
(S.48)
Siedlungsgebiete: Eine Übersicht. (S.58)
Mythos: Vor Kolumbus hatten Comanchen, Sioux und Aachen keine Pferde. Die
Mustangs machten sie mächtiger als
zuvor. (S.68)
Machtpolitik: Der Welterfolg "Der letzte Mohikaner" ist extrem
blutrünstig, der historische
Hintergrund nicht
viel friedlicher. (S.74)
Heilkunde: Die Medizinleute Nordamerikas kannten für
viele Beschwerden eine
Behandlung.
Was sagt die Wissenschaft dazu?
(S.80)
Doppelmoral: US-Gründervater Thomas Jefferson nannte Indigene "Meine Brüder" -
und wollte ihre Lebensweise
abschaffen. (S.82)
Bildhintergrund: Was ein berühmtes Porträt über Kultur der Mandan erzählt (S.86)
Identität: Die Zuni kannten wie
rund 200 andere
Gruppen mehr als zwei
Geschlechter. Die
Europäer hielten das für
"Sodomie". (S.90)
Landnahme: In Zeiten des Gold-
rauschs schlachteten
Siedlermilizen und
US-Armee Tausende Pomo am Clear
Lake ab. (S.94)
Ethnologie: Das Berliner Humboldt Forum besitzt 60 Objekte der Oamaha. Die
Gruppe aus Nebraska erfuhr erst
kürzlich davon. (S.100)
und weitere Themen...
Neuerscheinung:
Historisch-kritische Ausgabe
Die Rose von Ernstthal
Erzählungen aus dem Erzgebirge
Die "Kritisch-historische Ausgabe" ist nahezu vollständig in meiner Sammlung. Sie ist kein "Museumsstück", wie viele andere - besonders alte Ausgaben - sondern wird immer benützt, wenn es darum geht, mit dem Originaltext zu arbeiten. Inzwischen ist auch der "Editorische Bericht" jedem Werk (Band) zugeordnet und erreicht einen Umfang (und eine Vollständigkeit), die der verwirklichen Situation der Editionsgeschichte auch wirklich gerecht wird. Gerade weil die meisten Werke - immer wieder mal neu zusammengestellt, ergänzt und Passagen umgeschrieben wurden, ist die editorische Arbeit (und Zuverlässigkeit) ein wichtiger (ja zentraler) Bestandteil der Karl-May-Forschung. Der editorische Bericht zu diesem Frühwerk von Karl May umfasst 103 Seiten.
Wer "Die Rose von Ernstthal" unter den fast hundert Titeln der "Gesammelten Werke von Karl May" sucht, wird enttäuscht. Die Erzählung ist im Band 43, "Aus dunklem Tann" zu finden, als eine von neun Geschichten, die ursprünglich in verschiedenen Zeitschriften erschienen.Erst 1921 wurden diese in die lange Reihe der "Gesammelten Werke" aufgenommen. Vier weitere "Dorfgeschichten" erschienen im Band 44, "Der Waldschwarze". Interessant ist die Textgeschichte dieser ersten (bekannten) Erzählung von Karl May, "Sie erschien zuerst 1874 oder 1875 in der Zeitschrift Deutsche Novellen-Flora. Die Erstausgabe war illustriert mit zwei Chromolithografien von (vermutlich) Ernst Altmann. Unter dem Titel Die Rose von Ernstthal. Eine Erzählung von Karl Hohenthal erschien der Text 1880 in der Zeitschrift "All-Deutschland!" und "Für alle Welt!". Karl May überarbeitete die Erzählung für diesen Abdruck stilistisch.
Anlässlich der 250-Jahr-Feier veröffent-lichte die Zeitung "Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt" die Geschichte unter dem Titel Die Rose von Ernstthal. Ebenfalls als Lizenzabdruck erschien die
Erzählung im Jahre 1941 als Groschenroman in Fischers Romanschatz, 1980 brachte die Karl-May-Gesellschaft den Reprintband
Der Waldkönig heraus, der einen reprografischen Nachdruck der All-Deutschland!-Fassung enthält. 1982 veröffentlichte der Ueberreuter Verlag eine Lizenzausgabe des Bandes "Aus dunklem Tann" in der Reihe Karl May Taschenbücher. Im Treptower Verlagshaus erschien 1991 das Taschenbuch Abenteuer in Sachsen, das neben der Novelle "Wanda" auch "Die Rose von Ernstthal" in modernisierter Form enthält. Ein Reprint der Erstfassung erschien 1999 im Sonderband zu den Gesammelten Werken Karl May auf sächsischen Pfaden. In den 1990er Jahren veröffentlichte der Weltbild Verlag in der Reihe Weltbild Sammler-Edition den Sammelband "Die Rose von Kairwan", der den Text in modernisierter Form beinhaltet." Quelle: Karl-May-Wiki
Neuerscheinungen:
Sonderband 3
May-nungen:
"Karl May in den Blättern der
Volksliteratur" (Teil 3, Jahrgang 21-35)
zusammengestellt von Elisabeth Kolb
Karl May Club Österreich, 2022, 170 Seite
Das wohl einmalige und verdienstvolle Projekt des Karl May Club Österreich ist noch nicht abgeschlossen: Die Erforschung der Texte zum Thema Karl May in den "Blättern der Volksliteratur", die vom "Verein der Freunde der Volksliteratur" seit 1962 herausgegeben wurde, hat bisher zu 2 Sonderausgaben der "May-nungen" des Karl May Klubs Österreich geführt. Jetzt ist der dritte Sonderband erschienen. Ein abschliessender vierter Band ist bereits geplant und angekündigt.
Hier die Links zu den Besprechungen der beiden bisherigen Sonderausgaben:
Sonderausgabe 1 Sonderausgabe 2
Der dritte Band befasst sich mit den Jahren 1982 bis 1996. Die Herausgeberin, Elisabeth Kolb, schreibt im Vorwort: "Auch in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts war Karl May bei den Volksliteraten ein viel beschriebenes und teilweise noch immer diskutiertes Thema... Inhaltlich fällt auf, dass sich in diesen Jahren die Texte doch ziemlich geändert haben. Die früher oft eher "wilden" Diskussionen sind einem sachlichen Stil gewichen, was sich auch auf die Lesbarkeit positiv auswirkt. Es dominieren nun fachliches Informationen, ja auch das Verhältnis des Vereins zur Karl-May-Gesellschaft und deren Vertretern hat sich normalisiert."
Der abschliessende 4. Sonderband mit den Heften von 1996 bis 2022 erscheint im Frühjahr 2023.
Neuerscheinungen:
Jahrbuch der
Karl-May-Gesellschaft 2022
Nach der unglaublichen Aufregung bezüglich der verspäteten und teilweise stockenden Auslieferung des Jahrbuchs 2021 im vergangenen, ist jetzt die aktuelle Ausgabe schön pünktlich erschienen. Auch
die Aufregung - sie hat zu einer Flut von Voten auf der internen Website der KMG geführt - dürfte sich inzwischen gelegt haben. Die neue Ausgabe - es ist die 52ste - hat im Umfang nochmals
zugelegt: 378 Seiten - ein einziges Bild. Und an Aktualität - für eine wissenschaftliche Arbeit - kaum zu überbieten. Krieg, als das wohl wichtigste Thema.
"Dass die direkte Verknüpfung des Begriffs "Krieg" mit dem Schriftsteller Karl May von der Forschung bisher erfolgreich umschifft wurde, erstaunt umso wehr, als das Pendant "Karl May und der
Friede" bereits mehrfach im Fokus stand", schreibt Stefan Schmatz in seinem 61seitigen Essay. Die weiteren Autoren (und Themen):
Neuerscheinungen:
Erzgebirgische Dorfgeschichten
Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung
2022, Karl-May-Verlag, Bamberg/Radebeul, Herausgegeben von Joachim Biermann und Gunnar Sperveslage, ISBN; 978-3-7802-2093-6
737 Seiten, Am Schluss aktualisierter Editionsplan
Es ist der umfassendste Band mit 737 Seiten der der Reihe (KHA). Es ist auch nicht sogleich verständlich, dass die "Dorfgeschichten" die zum Frühwerk von Karl May gehören. "Folgt man Mays publizierten Angaben, begann er kurz nach 1873 die Erzgebirgischen Dorf-geschichten zu schreiben. Tatsächlich erschien die älteste bekannte Erzählung, Die Rose von Ernstthal, schon 1874 oder 1875. 1877 erschien mit Der Dukatenhof die nächste Dorfgeschichte. In dieser waren bereits alle wesentlichen Motive der noch folgenden Erzählungen vorhanden.Bis 1879 folgten neun weitere Erzgebirgische Dorfgeschichten. ab 1880 zunächst keine Dorfgeschichten mehr,
aber sie hatten Einfluss auf die folgenden Werke.
Die Dorfgeschichten gehören also eindeutig zu den Frühwerken von Karl May. Sie wurden hauptsächlich pseudonym in den 1880er Jahren im Verlag Münchmeyer veröffentlicht. Der neue Verlagsinhaber
Adalbert Fischer hat sie dann unter Mays richtigem Namen und ohne dessen Autorisierung neu herausgegeben. Dieser alten Auftragsarbeiten wegen wurde May heftig kritisiert. Um nun den Beweis zu
erbringen, schon in der Frühzeit sittlich und anständig geschrieben und die Kontinuität seines Schaffens zu belegen, konzipierte May eine Buchausgabe: Erzgebirgischen Dorfgeschichten, die
den Untertitel Karl Mays Erstlingswerke trägt.
Neben vier frühen Texten enthält der Band jetzt auch zwei eigens für dieses Buch verfasste Erzählungen (Sonnenscheinchen und Das Geldmännle). Nicht nur stehen diese beiden an erster und letzter Position und klammern damit die frühen Werke ein, sondern May deklarierte die beiden neuen Texte als Erstlingswerk. Die alten Texte änderte May leicht ab und schrieb einige Passagen neu. So gab er die Erzgebirgischen Dorfgeschichten dem Verleger Fischer in den eigens dafür gegründeten „Belletristischen Verlag“. Im Gegensatz zu Mays Werken, die in fernen Ländern spielen, verkaufte sich der aber Band wenig erfolgreich. 1907 erschien sogar eine Neuauflage bei Fehsenfeld, nachdem May nach Fischers plötzlichem Tod die Verlagsrechte zurückerhalten hatte. So gesehen kann man die neue Version (besonders die beiden neugeschriebenen Erzählungen durchaus in "Spätwerk" einordnen (Quelle: wikipedia). Die ausführliche Geschichte um die "Dorfgeschichten" von Karl May ist hier zu finden.
Neueingang Karl-May-Sammlung
Lagerfeuer Ausgabe 1/2022
Gedanken zu Karl Mays
"Und Frieden auf Erden!"
Es ist die 13. Ausgabe von "Lagerfeuer", einer Publikation des Karl -May-Freundeskreises, welche Lorenz Hunziker seit 1913 herausgibt (10 Franken pro Ausgabe - hier zu kaufen oder zu abonnieren). Inhaltlich sind es vor allem jene Themen, die im Freundeskreis als
Referaten gehalten wurden. Diesmal hochaktuell die Gedanken zum Frieden von
Silvia Zahner. "Sie lassen uns sowohl einen Einblick in das Ende des 19. und den Beginn des 20. Jahrhunderts tun. Aber auch diesem Roman fehlt es leider nicht an einem Bezug zur
Aktualität", schreibt Lorenz Hunziker im Vorwort.
Neueingang Karl-May-Sammlung:
Das Jubiläum liegt schon gut zwei Jahre zurück, die Festschrift ist 2019 erschienen.
Hansa Verlag, Husum. Herausgegeben von Helmut Schmiedt, Joachim Biermann und Florian Schleburg.
Broschiert, 210 Seiten, ISBN 978-3-941629-23-3
Die Publikation ist wenig bekannt geworden, vor allem weil der nächste, alle zwei Jahre stattfindenden Kongresse der KMG pandemiebedingt zweimal verschoben werden musste. München, der nächste
Kongressort, konnte noch nicht stattfinden. Man ist aber zuversichtlich für diesen Herbst (2022) (München). Dass die KMG trotzdem alles andere als untätig war, beweisen nicht nur das neue, rege
genutzte Mitgliederportal im
Internet, verschiedene Publikationen, die laufenden Vorbereitungen für den nächsten Kongress und natürlich auch diese Publikation. Dazu ein Ausschnitt aus dem Vorwort
von Claus Roxin, dem Gründungsmitglied der KMG: "Als ich bei ihrer bescheidenen Gründungsversammlung am 22. März 1969 zum stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt wurde, habe ich mir nicht vorstellen können, dass ich dieses Ereignis noch erleben und eine blühende Gesellschaft vorfinden würde, die einer weiteren erfolgreichen Zukunft entgegensieht.
Ich hatte mit höchstens 300 bis 500 Mitgliedern gerechnet, das entspräche der Mitgliederzahl der meisten literarischen Gesell-schaften. Hans Wollschläger meinte damals, in zehn Jahren werde
alles erforscht sein und wir könnten unseren Betrieb wieder einstellen.
Es ist bekanntlich ganz anders gekommen..."
Aus dem Inhalt der Festschrift:
- Claus Roxin: Geleitwort
- André Neubert: Grusswort
- Christian Wacker: Grusswort
- Bernhard Schmid: Grusswort
- Helmut Schmiedt: Vorbemerkung
- Joachim Biermann: Die Karl-May--
Gesellschaft 1999–2019
- Johannes Zeilinger: Ein Griff in den
Glückstopf. Die schwierige und erfolg-
reiche Gründung der KMG
- Ekkehard Bartsch: »Man sieht nur mit
dem Herzen gut«. Erinnerungen an
Alfred Schneider
- Hans Grunert: Freuden und Leiden
eines Vielbeschäftigen. Zwei Jahre im
Leben eines KMG-Geschäftsführers
- Roy Dieckmann: Flaggschiff unter
bunten Segeln. Ein Blick auf das
Jahrbuch und die Arbeit seiner
Redaktion
- Sigbert Helle: ‚Die sechs Indier in
Frankreich‘. Was die KMG so alles in
ihrem Zeitungsarchiv hortet
- Jenny Florstedt: Freuden, nichts als
Freuden einer Vielbeschäftigten
- Martin Lowsky: Old Shatterhand auf italienischer Reise. Oder: Das May-Goethe-
Problem endgültig gelöst
- Ulrich Scheinhammer-Schmid: Unser Karl-May-Klavier
- Florian Schleburg: Kein Schlusswort. Vom anhaltenden Vergnügen diverser
Beschäftigungen mit Karl May
May-nungen
Karl May Club Österreich
Nummer 17 und 18 / 2021/22
Es sind zwei neue Ausgaben von "May-nungen", die hier kurz vorgestellt werden. Nr. 17 ist im Dezember 2021 erschienen, die Ausgabe Nr.18 soeben, zusammen mit dem Sonderband 2.
Seit 2015 erscheint die Publikation als Mitteilungsorgan des Vereins "Karl May Club Österreich" und hat sich - vor allem durch einige feste Rubriken - zu einer wichtigen Informations-quelle in der Karl-May-Szene entwickelt. Unter dem Titel "Karl May entkommt man nicht" werden regelmässig aktuelle «Fundstücke» aus dem Bereich "Öffentliches Gedächtnis" aufgelistet. Diese reichen von Zitaten in Radio, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Internet bis hin zu aktueller Literatur. Inhaltsverzeichnis von Nummer 17
Nummer 18 listet unter dem Titel "Ein kurioses Fundstück" ein Poster auf, das ich vor einem Jahr als "Schaufenster-Dekoration" (aufgezogen auf Holz) - in gebrauchtem Zustand erworben und hier vorgestellt und beschrieben habe. Das Poster wird im Poster-Shop für Plakat-Sammler für 210 CHF angeboten. Besonders zu erwähnen sind die Beiträge von Sr. Mirjam Dinkelbach mit dem Titel "Karl-May-Preis für interkulturelle Verständigung.... Kreatives Nachdenken über einen bedenkenswerten Preis, mag es ihn geben oder nicht." Bereits zum 15. Mal erscheint in dieser Ausgabe von "May-nungen" eine Rubrik, die eine echte «kreative» Erweiterung der Karl-May-Diskussion darstellt und immer wieder neue Aspekte aufzeigen kann.
"Die Diskussion über die politisch korrekte Bezeichnung sind inzwischen in allen
Medien zu finden", so wird ein weiteres wichtiges Thema in der neusten Ausgabe von «May-nungen» eingeführt. 7 Gründe, warum wir den Begriff «Indiander» verwenden, publiziert vom "Arbeitskreis Indianer Nordamerikas" (AKIN). Ein Thema, das auch in Karl-May-Kreisen immer wieder umstritten ist (siehe Diskussion um Freilichtaufführungen) und höchst kontrovers diskutiert wird. Weitere Informationen zu AKIN sind hier zu finden. Eine Anmerkung dazu: von 1964 bis 2001 gab es in Zürich ein "Indianermuseum" auf privater Basis und jedermann verstand, um was es sich handelt. Dann übernahm die Kulturabteilung der Stadt das Museum und wurde politisch korrekt zu NONAM umgetauft. Seither hat es, obwohl grösser, schöner, umfassender, gepflegter, kaum mehr Besucher. Wohl weil sich unter diesem Begriff (auch wenn er erklärt wird: "Nordamerika Nativ Museum") nur wenige - schon gar keine Kinder - etwas vorstellen können. Political Correctness versus allgemein verständliche Information.
Sonderband 2
May-nungen:
"Karl May in den Blättern der
Volksliteratur" (Teil 2 - Jg. 11 - 20)
zusammengestellt von Elisabeth Kolb
Karl May Club Österreich
2022, 130 Seiten
"Im zweiten Sonderband der "May-nungen" wollten wir eigentlich mit den restlichen Stellen an May-Beiträgen und May-Erwähnungen n den "Blättern für Volksliteratur" abschliessen, mussten es aber angesichts der abermaligen Fülle an Material es dabei belassen, auch hier nur die nächsten zehn Jahrgänge (11-29) zu bearbeiten. Ich wage es im Moment nicht, eine Prognose abzugeben, wie viel Material in den anschliessenden Heften zu finden sein wird, aber ein dritter Sonderband steht auf alle Fälle bereits fest."
Es ist der zweite Sonderband, herausge-geben von "Karl May Club Österreich" der sich ausschliesslich mit Karl May in den "Blätter für Volksliteratur" befasst. Es sind die 70er Jahre, als Karl May durch die Gründung der KMG (Karl-May-Gesell-schaft) (1969) langsam aber stetig auch literarisch erforscht und neu definiert wurde. Dies zeigt sich auch im Echo (in den "Blätter für Volksliteratur") zum Thema Karl May, das zum Abbild der damaligen Auseinandersetzung mit dem umstrittenen Schriftsteller wurde und sich immer wieder mit der Denkweisen (unmittelbar nach dem Grosserfolg der Karl-May-Filme) befasst. Zwischen dem Expertenstreit taucht konstant auch das Pro und Kontra auf, in allen Variationen, von Verherrlichung bis zum tiefsten Hass. Diese kompakte Zusammenstellung von Ansichten, Meinungen und Kommentaren kann nicht genug gewürdigt werden und trägt Wesentliches zum Verständnis einer Literatur bei, die bis heute zwar «salonfähig», und doch noch als tief im Trivialen verhaftet wahrgenommen wird. Wir können gespannt auf die dritte Sonderausgabe von «May-nungen» warten, um dann auch hier eine Gesamtwürdigung vorzunehmen.
Sonderband 1
May-nungen:
"Karl May in den Blättern der
Volksliteratur" (Teil 1 - Jg. 1 - 10)
zusammengestellt von Elisabeth Kolb
Karl May Club Österreich
2022, 134 Seiten
"Mit diesem Band beginnt der Karl-May-Club Österreich eine neue Serie der "May-nungen": die Sonderbände..."
Der hier vorliegende erste Band mit dem Titel "Karl May in den Blättern der Volksliteratur" kam eigentlich - wie so vieles - durch einen Zufall zustande." Dies schreibt die
Herausgeberin Elisabeth Kolb vom Karl May Club Österreich in ihrem Vorwort..
"Die „Blätter für Volksliteratur”, so heisst die Zeitschrift, die der österreichischen "Verein der Freunde der Volksliteratur“, seit 60 Jahren (viermal jährlich) herausgibt. "Gegründet wurde
der Verein im Jahre 1961 in Graz und befasst sich seither mit jener historischen Literatursparte, die auch Romanhefte beinhaltet und leider zu Unrecht mancherorts in Misskredit geraten ist.
Volksliteratur, auch abfällig Trivialliteratur genannt, will ja nicht Probleme wälzen, Psychologie lehren und dergleichen, sondern sie will ausnahmslos die Menschen unterhalten. So könnte man sie
auch, analog zur Unterhaltungsmusik, als Unterhaltungsliteratur bezeichnen." (Quelle: Netzzeitschrift Evolver)
Es erstaunt wohl kaum, dass da - vor allem in den ersten Jahrzehnten des Vereinsblatts (es sind die Sechzigerjahre mit den bis heute populären
Karl-May-Filme) - auch vieles rund um Karl May publiziert, erwähnt, diskutiert, besprochen wurde. Zumal zu den Gründern des Vereins auch Dr. Rudolf Beissel gehörte, der 1918 das
erste Karl-May-Jahrbuch als Initiant und Redaktor veröffentlichte.
Karl-May-Jahrbuch als Initiant und Redaktor veröffentlichte. Die Nähe der "Blätter für Volksliteratur" zum Werk von Karl May ist ein "Glücksfall" für die Erforschung der Rezeption
(intellektuell-emotionalen Prozess der Aneignung) von Karl Mays Vermächtnis in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis weit in die 70er Jahre. Sie ist
frei von den Anfeindungen, Querelen und ideologischen Vorbehalten, welche das literarische Schaffen seit Karl Mays Spätwerk begleitet, ja beherrscht haben. Hier kommt das Bemühen zum Ausdrucke,
Karl May auch im wissenschaftlichen Diskurs erst zu nehmen, und auch das zu erfassen, was zum Erfolg des Schriftstellers bei einem breiten Publikum (vor allem auch bei der Jugend) geführt hat.
Fiese Fleissarbeit, ältere Publikationen zu durchforschen und in die Diskussion einzubringen, kann nicht genug gewürdigt werden. Bereits angekündigt ist eine Fortsetzung der Arbeit, welche die
Jahrgänge 11 bis 29 (1972-1990). Natürlich werde ich hier darüber berichten.
Jahrbuch der Karl May Gesellschaft
2020
Herausgegeben von
Claus Roxin, Florian Schleburg, Hartmut Vollmer und Johannes Zeilinger
2021, Hansa Verlag, Husum, 391 Seiten
ISBN 978-3-941629-26-4
"Das einundfünfzigste Jahrbuch
gibt nach dem letztjährigen Jubiläumsband in bewährter Weise Zeugnis von der vielfältigen und ertragreichen wissenschaftlichen Arbeit über das Werk, die Biografie und die Rezeption Karl
Mays. Es mag erstaunlich anmuten, dass der Radebeuler Schriftsteller derart
unvermittelt zu tiefergehenden Beschäftigung mit seinem Leben und Schaffen anregt und motiviert. Die ersten seriösen May-Analysen bereits zu Lebzeiten des Autors, die nachfolgenden periodisch veröffentlichten Beiträge in den "Karl-May-Jahrbüchern" 1918-1933 und die anschliessenden, von Heinz Stolte 1936 eingeleiteten universitären May-Studien, bis hin zu den nun schon seit über 50 Jahren erscheinenden "Jahrbüchern der Karl-May-Gesellschaft", in deren die Vielfalt der May-Forschung sich geradezu musterhaft darstellt, dokumentieren das eindrucksvoll (Zitat: Hartmut Vollmer)
Auch nach fünfzig Jahren ist der jährliche Bericht der KMG in Buchform noch immer eine "Bleiwüste", auch wenn längst nicht mehr Blei beim Druck verwendet wird. Es ist eben ein "wissenschaftliches" Werk, das - zugegeben - seinem Anspruch gerecht wird. Der Inhalt ist vielfältig, miit-unter spannend und greift auch unkon-ventionelle Themen auf. Aus dem Inhalt:
Aus dem Inhalt:
Hans Dieter Steinmetz: Unbekannte Briefe Karl Mays an
Carl Muth
Sebastian Sustck: Volksbildung und Wissenschaftspopula-
risierung in Karl Mays
"Geographischen
Predigten"
Ekkehart Rotter: Neue Überlegungen zu Karl Mays
Sir Lindsay
Martin Lowsky: Karl Mays Wiener Rede "Empor ins
Reich der Edelmenschen"
Hartmut Vollmer; Karl Mays Entwicklungsreise des
erzählenden Ichs
Vokker Stotz: Karl May, der Buddha und die Lamas
Stefan Schmatz: Alfred Kleinberg, der unbekannte Gegner Karl Mays
Hartmut Wörner: Verbindungslinien zwischen Adolf Hitler und Karl May
Andreas Brenne: Was ist "Political Correctness"
Helmuth Schmiedt: Literaturbericht
Michael Kunz: Medienbericht
Gunnar Sperveslage; Das 51, Jahr der Karl-Ma-Gesellschaft
https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/2021/index.htm
Neuerscheinung:
Lagerfeuer
Karl May mit Bildern und Gefühlen
Ein etwas spezielles "Lagerfeuer" - der Publikation des Schweizer Karl-May-Freundeskreises - fast ohne Bilder, dafür mit einem kompakten Aufsatz von Lorenz Hunziker, dem Leiter des Freundeskreises.
Ich übernehme hier seine Einleitung.
"Oft wird erklärt, dass Karl May sich im Spätwerk der Symbolik zu und sich vom Abenteuerroman abwandte. Dabei werden in seinen späten Werken verschiedene Bilder verwendet, die eine bestimmte Aussage bedeuten, eben Symbole sind.
Zudem wird oft die Feststellung gemacht, dass bei den Erzählungen von Karl
May nur Gut und Böse, nur Schwarz und Weiss, vorkomme und keine Differenzierung stattfände.
Ich habe mir die Frage gestellt, warum das Gefühl der Schwarz-Weiss-Zeichnung bei Karl May vorhanden ist und ob die Bildersprache tatsächlich erst im Spätwerk für Karl May typisch
wurde.
Um diese Fragen zu beantworten habe ich mich im Erstlingswerk von Karl May Die Rose von Ernstthal auf Spurensuche begeben.
Ich hoffe damit wieder neue Ideen und Sichtweisen zum Mayster zu liefern.
Lorenz Hunziker"
Neueingang:
Pierre-Brice-Edition
"... und plötzlich war ich Winnetou"
"... und plötzlich war ich wieder
Winnetou"
2018 und 219 (zwei Bände), Karl-May-Verlag. Bamberg/Radebeul
je 223 Seiten, ISBN 978-3-7802-3101-7 und ISBN 978-3-7802-3102-4
Erster Band: 1960er-Jahre
| Dreharbeiten der Karl-May-Filme
Mit 170 farbigen und 99
Schwarzweiss-Abbildungen!
Zweiter Band: 1970-80er-Jahre | Karl-May-Festspiele Elspe
Mit 312 farbigen und 58 Schwarzweiss-Abbildungen
Von beiden Bänden gibt es eine "Sammlervariante" in grünem Leinen der "Gesammelten Werke", die aber nicht in meiner Sammlung ist.
Band 1:
"Fast 40 Jahre war Hella Brice die Frau an "Winnetous" Seite. Schon als junges Mädchen spürte sie, dass sie Pierre Brice eines Tages kennenlernen sollte." Steht es am Anfang jeder
Liebesgeschichte, siw "aus dem wahren Leben" gegriffen ist. "Hella Krekel, die junge Dolmetscherin aus Amber, und der berühmte französische Schauspieler heirateten 1981. Sie begleitete ihn
auf nahezu all seinen Reisen, immer mit ihrer Kamera dabei und ermöglichte seinen Fans somit ihren ganz privaten Blick auf Pierre Brice.."
So enthält der erste der beiden Bände noch sehr viel schwarz/weiss Aufnahmen und eine ganze Reihe von Dokumenten. Interessant sind natürlich die vielen Aufnahmen aus den Filmproduktionen, die zum
grossen Teil bisher noch nie veröffent-licht wurden. Aus den hier erfassten Jahre gibt es sonst vor allem Standbilder, die für Werbezwecke gemacht und x-fach veröffentlicht wurden. Vor allem in
den 70er Jahren, als die Karl-May-Filme boomten.
Band 2:
Dieser Band ist noch weit persönlicher als der erste, schon fast intim. In den 70er Jahren waren die beiden je bereits liiert, sie wurde seine persönliche Fotografin, wurde sein Coach und übernahm sein Management. 1981 heirateten sie. Aus dieser Zeit gibt es auch verhältnismässig wenig Pressebilder, sodass der Band - zumindest in den Bildern - weit aufschlussreicher (und spannender) ist. Kapitel, wie "Privat", "Zu Hause", "Freunde und Kollegen" deuten an, dass hier vor allem der "private" Winnetou präsentiert wird. Und man dem Hellas Vorwort im ersten Band Glauben schenken darf, ist ihr "grösster Wunsch, dass noch viele weitere Bände folgen werden, um die Vision von Pierre weiter Wirklichkeit werden zu lassen." Der zweite Band ist schon da, und in meiner Sammlung sind - die sich nur am Rand mit dem Pierre Brice befasst - haben bereits mehr als zehn Bände zum und vom Leben des "wahren Winnetous" ihren Platz eingenommen.
May-nungen
Karl May Club Österreich
Nummer 16 / 2021
Ein interessantes Projekt nimmt der Karl May Club Österreich in Angriff: "Bibelzitate im Werk Karl Mays":
"Da eine halbwegs vernünftige Umsetzung mit den gängigen Microsoft-Programmen (wie Word, Excel etc.) sich als nicht sehr praktikabel erwies haben wir die Programmierung einer kleinen
Datenbank in Auftrag gegeben... Danach können wir mit dem Eintragen der schon entdeckten Bibelstellen und -zitate beginnen. Auf längere Sicht ist geplant, diese Datenbank ... einer breiteren
Öffentlichkeit zugänglich zu machen." Einen weiteren interessanter Hinweis (mit historischen Bildern) auf Seite 33:
Wer weiss noch, dass es vor 50 Jahren in Mühlheim an der Ruhr (DE) eine Freilicht-aufführung des Stücks "Das Geheimnis der Bonanza" (nach Winnetou I, verfasst von Wulf Leisner). An der Premiere nahm damals auch Pierre Brice teil. (Bild rechts).
Zum übrigen Inhalt des Hefts:
May-nungen
Karl May Club Österreich
Nummer 15 / 2021
Wie immer - auch bei der 15 Ausgabe von May-nungen" - beschränke ich mich auf einen Überblick der präsentierten Themen. Ab und zu weise ich auf das Ratespiel hin, das selbst für "Insider" nicht immer ganz einfach ist. Oder auf die Rubrik "Karl May entkommt man nicht" mit wesentlichen Anregungen zu "meinem" Lieblingsthema "Karl May im öffentlichen Bewusstsein." Diesmal haben
mich die Gedanken zu einem Buch besonders angesprochen, das ich vorerst einmal nicht mit Karl May in Verbindung gebracht hätte, Ich finde, solche Art des Gesprächs und der Hinweise sind wichtiger, als die x-hunderte von Bildern aus dem Filmen der 60er Jahr. Karl May und das wilde Luristan" heisst das Kapitel, das sofort an Karl Mays"Durchs wilde Kurdistan" erinnert.
Weiter in dem 55-seitigen Heft:
Neuerscheinung:
Karl-May-Sammelbilder
3. Band
von Alexander Brandt
Der österreichische Sammler Alexander Brandt ist wohl der beste Kenner der Bilderwelt im Karl-May-Kosmos vor den legendären Karl-May-Filmen der 60er Jahre. Da hatten die Gestalten in den erdachten Abenteuern von Karl May noch ganz andere Gesichter. Sie lebten in einer andern, weit mehr direkt aus den Geschichten entwickelten Welt. Die gezeichneten, gemalten und erdachten Bilder waren die eigentlichen Stars dieser Welt, nicht Schauspieler, welche später in der Szenerie Platz genommen fast uneingeschränkt Platz genommen haben. Diese Bilderwelt stand - bis weit in die 60er Jahre - auch im Mittelpunkt des Interesses jener Sammler, die sich von der Werbung mit Karl-May-Themen begeistern, führen, ja sogar verführen liessen. Hier die drei Bände:
In diesem dritten - letzten - Band der gezeichneten und gemalten Sammlerbilder schrieb der Verfasser: "Diese Bibliographie soll den Sammlern helfen, sich in der grossen Welt der Karl-May-Sammlerbilder zurechtzufinden.Ich habe versucht all die Vielfalt der Bildausgaben und Alben hier darzustellen und auch Querverbindungen aufzuzeigen." Dies ist ihm eindeutig gelungen. Was hier bildlich gezeigt und an Wechselwirkungen in der Werbung mit der Karl-May-Welt erklärt wird, hat sich spätestens mit diesem dritten Band zur unverzichtbaren Enzyklopädie der Karl-May-Sammlerbilder entwickelt. Interessant nicht nur für "Bildchensammler" einer "vergangenen Welt."
Über die ersten beiden Bände habe ich schon vor zwei Jahren berichtet;
https://sammlerfreak.ch/karl-may-2/neueingänge-12/#DokumentationKMBilder
"Dem Phänomen der zahlreichen Karl-May-Inszenierungen widmet sich die auf drei Bände ausgelegte Buchreihe „Karl May auf der Bühne“. Band 1 behandelt unter anderem die Erfolge von Rathen vor und während des Zweiten Weltkriegs, die Story der Karl-May-Spiele Bad Segeberg und die Geschichte der Karl-May-Stücke auf der Naturbühne Blauer See in Ratingen, wo über Jahrzehnte die Karl-May-Festspiele Elspe gastierten. Kapitel zu frühen Dramatisierungen in den 1930er- und 1940er-Jahren sowie über zahlreiche weitere Festspiele, die bis zum Beginn der Karl-May-Filmwelle der 1960er-Jahre entstanden, runden diesen Band ab."
Diese prächtige Ausgabe ist wohl die wichtigste Karl-May-Publikation (A-4 Format, Umfang 400 Seiten und etwa 500 Bilder und Dokumente) des Jahres. Vor allem, wenn (im Herbst) auch der zweite Band erscheint. Geplant ist sogar ein dritter Band.
Hier ein Interview mit dem Karl May Forscher und Mitautor des grundlegenden
Werks. Nicolas Finke, in der Rubrik "Stadtleben" im Stadtmagazin "in.münchen"..
Eine ausführliche Würdigung folgt später.
Neuerscheinung:
Michael Châtain
Das "neue" grosse Karl May
Filmbuch
Vom Silbersee zum Tal der Toten
2017, Medien Publikations- und Werbegesellschaft.
Hille (MPW), ISBN 978-3942621-32-8, 520 Seiten, Neuauflage, Gewicht 2,7 kg
Es dürfte eines der "gewichtigsten" Bücher in meiner Karl-May-Sammlung sein, zumindest dem Gewicht nach. Ein Bilderbuch und Nachschlagewerk. Bereits ein Neudruck der 2017
erschienenen zweiten, ergänzten Auflage des 2012 erstmals erschienenen Buchs: "Das vorliegende Material von Werbemittel der unterschiedlichsten Art wurde bisher in dieser Komplexität und
Fülle den filmbe-geisterten Lesern der Erstauflage in gedruckter Form präsentiert. Aber mit dieser Neuauflage gehen wir auch noch ein wenig weiter, tiefer in die Herstellung, erleben hautnah aus
den Beschreibungen unmittelbar Beteiligter den Entstehungs-prozess."
Natürlich ist auch die Erstauflage von 2012 in meiner Sammlung. Der Band (siehe
links) ist längs vergriffen und auch in Antiquariaten kaum mehr aufzutreiben. Wenn man ihn findet, dann kostet er heute rund das Doppelte von einst. Das "neue" Filmbuch ist mehr als eine Wiederauflage, es ist eine Ergänzung mit vielen, vor fünf Jahren noch unbekannten Film-materialien und Forschungsergebnisse. Einige Themen wurden in der Erstauflage nur gestreift. Zudem gibt es eine Reihe von Making-Of-Fotosm, die zuvor noch nie in gedruckter Form vorlagen. "Auch die Drehorte-Fans kommen nicht zu kurz". Selbst die Neuauflage von Winnetou - "Winnetou - der Mythos lebt" (2016) wird ausführlich besprochen und mit bisher unveröffentlichtem Bild- und Textmaterial ergänzt.
Neuerscheinung:
Rolf Kamradek
Karl May - Der Traum vom Fliegen
Ein Schau- und Hörspiel in 35 Szenen geschrieben zum 175. Geburtstag des Dichters im Jahre 2017
2019, Seemann Publishing
135 Seiten. ISBN 97810993 643510
Das Leben von Karl May - dramaturgisch in ein Theater "verkleidet" - scheint in Mode zu sein. In der letzten Zeit entstanden mehrere Inszenierungen, zumindest auf dem Papier. Auf der grossen Bühne (erfolgreich) im sächsischen Staatstheater aufgeführt wurde "Der Phantast", Leben und Sterben des Dr. Karl May, von Jan Dvořák (Premiere 2017).
Etwas früher (2014) auf der kleinen Bühne der im Theater im Bunker Semper-Oper in Dresten, das einstündige Musiktheater " „Karl May, Raum der Wahrheit“. in Mödling, das Stationentheater "Karl MayBe. Mit Schmetterhand und Silberbüchse“ (2018).Jetzt also ein "Schau- und Hörspiel in 35 Szenen" von Rolf Kamradek, dass in zwar Bad Segeberg vorgetragen, aber noch nie inszeniert wurde. Das Manuskript ist jetzt als Buch erschienen, unter dem Titel "Der Traum vom Fliegen". Es sind weniger die Fakten, die ja alle längst bekannt sind, als die neuen Zusammenstellungen und Begegnungen in den einzelnen Stücken, die ganz unterschiedliche Akzente setzen. Interessant ist an der Version von Rolf Kamradek die abschliessenden satirischen Essays in Form von zwei Briefen: "Karl May an Reich-Ranicky" und "Winnetou an Karl May"
Die Kriegerinnen von Taqali
Abenteuerroman
2020, Eigenverlag, 223 Seiten
ISBN 987-3-033-08160-4
Ein Abenteuerroman, der sich klassischen Mustern bedient: Aufbruch in eine gefährliche Welt, Mythen, Prüfungen, Verrat, Treue, historischer Rahmen, kultische und sogar erotische Anleihen… Und er bringt das, was ein Abenteuerroman zu bringen hat: Spannung und eine unglaublich unwahrscheinliche Geschichte, angesiedelt im Sudan, genauer im kleinen Königreich Taqali, das unter dem «Mahdi-Aufstand» (1881-1899) zu leiden hatte. Wer weiss heute noch wer der «Mahdi» und was sein «Aufstand» waren. Es sind hierzulande wohl nur noch die eingefleischten Karl-May-Freunde, denen der Namen und der Begriff nicht allzu fremd ist. Hat doch Karl May 1991-93 die Reiseerzählung «Der Mahdi» geschrieben, einen Fortsetzungsroman, der später in Buchform als «Trilogie» erschienen ist.
Tatsächlich ist der neue Roman, das Geschehen rund um die Prinzessinnen von «Taqali», in diesem Bereich anzusiedeln, ohne aber Figuren und Abenteuer der Karl-May-Erzählung zu übernehmen. Es ist eine «Neuerfindung» im Stil, besser noch. Im Gedenken an Karl May.
Das Buch hat mit Karl May direkt nichts zu tun - oder doch? Der Autor sagt: selber: "Ein Abenteuerroman, den Karl May verschlungen hätte". Da bin ich nicht ganz sicher. Ich glaube eher, er hätte ihn (und mit ihm den Autor) "zur Schnecke gemacht." Dieses "Machwerk" mit dem "grossen" Karl May in Verbindung zu bringen wäre für den "Mayster" wohl eine Zumutung und für viele "Karl-May-Freunde" heute auch. Was ist es denn, dieser Abenteuerroman à la Karl May? Es ist ein Pastiche, ein bewusstes und gewolltes Übernehmen von Elementen (Geschichte, Stil, Figuren oder Themen etc.) eines vorangehenden Autors, in diesem Fall von Karl May. Dies kann eine Satire, eine Parodie oder eine Hommage sein. In diesem Fall ist es - nach Aussage des Autors - eine Hommage, gewachsen aus der Begeisterung für Karl May und sein Kosmos. Solche "Anlehnen" an bereits geschaffenes sind immer schwierig und "gefährlich". Die *Reingläubigen" (die an einen früheren Autor oder ein Werk gebunden sind) verurteilen in der Regel solches tun (oder halten sich das Neue vom Leibe), konziliantere Leser und Leserinnen stellen dauernd Vergleiche an und versuchen Parallelen zu ziehen: gelungen, missraten, ärgerlich, toll...Dabei sind Pastiche-Romane ein ganz wichtiges Indiz dafür, ob ein Autor, eine Autorin "noch im Gespräch ist". Wichtig (und ein Gradmesser) für das öffentliche Bewusstsein. Die Pastiche-Werke gehören deshalb auch in Sammlung, die sich mit mit Karl May und "seiner Welt" befasst.
Das Abenteuer von Roman Odermatt - es ist sein dritter Roman - ist als Crowdfunding entstanden. Der Autor erzählt, wie es dazu gekommen ist (Video links). Eine subjektive Rezension des Romans ist in der Rubrik "Gelesen" auf dieser Website zu finden.
Jahrbuch der Karl May Gesellschaft
2020
Herausgegeben von Claus Roxin, Florian Schleburg, Helmut
Schmiedt, Hartmut Vollmer und Johannes Zeilinger
2020, Hansa Verlag, Husum, 368 Seiten, ISBN 978-3-941629-26-4
"Im 51. Jahr ihres Bestehens legt die Karl-May-Gesell-schaft ihr 50. Jahrbuch vor. Redaktionsmitglied Roy Dieckmann blickt in einer ausführlichen Chronik auf Geschichte und Geschicke des Periodikums zurück. Im Mittelpunkt des Bandes stehen einige der Vorträge des Mainzer Jubiläumskongresses:
Der langjährige Vorsitzende Johannes Zeilinger stellt Karl May in den Zusammen-hang der deutschen Orientrezep-tion, die sich zwischen ästhetischer Idealisierung, wissenschaftlichem Aufbruch und kolo-nialen Gelüsten bewegte. Florian Schleburg untersucht den respektvoll interessierten, aber auch spielerisch sich verselb-ständigenden Umgang des Autors mit der islamischen Überlieferung. Malte Ristau vergleicht die Darstellung der europäischen Auswanderung in Mays Erzählwelt mit den historischen Fakten. Stephan Lesker arbeitet die Bedeutung eines würdigen Totengedenkens für Werk und Leben heraus. Lutz Hagestedt abstra-hiert aus der bunten Vielfalt der Texte strukturelle Grundbausteine der literarischen Komposi-tionstechnik, und Micky Remann sucht nach einem Berührungs-punkt zwischen May und seinem unkonventionellen Zeitgenossen Paul Scheerbart. Ausserdem legt Wemer Thiede die Hypothese vor, dass sich die zahllosen Sprach- und Sinnent-stellungen in den Erstausgaben der Kolportageromane durch mündliches Diktieren in der Setzerwerkstatt erklären und Rudi Schweikert prüft das Fachwissen des skurrilen Paläontologen Dr. Morgenstern aus dem "Vermächtnis des Inka". Ralf Gehrke schliesslich präsentiert einen Quellentext von weit über die May-Forschung hinausreichender Bedeutung, der hier erstmals voll ständig in deutscher Übersetzung veröffentlicht wird: Der 1935 in der Tschechoslowakei erschienene Zeitschriftenbeitrag des sogenannten "Brünner Anonymus" enthüllte recht unrühmliche Einzelheiten aus dem Vorleben des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler und setzte auch das Gerücht in die Welt, dass Hitler, damals mittel- und erfolgloser Maler, in geliehenen Stiefeln Mays Wiener Vortrag über die ethische Veredelung der Menschheit besucht habe - eine tragikomische Vorstellung, die angesichts des Befundes eine hohe Wahrscheinlichkeit gewinnt. Für die Jahresberichte über das Nachleben Karl Mays in Wissenschaft, Medienwelt und (Karl-May-Gesellschaft zeichnen neben Helmut Schmiedt diesmal Roy Dieckmann und der neue Schriftführer Gunnar Sperveslage verantwortlich."
Herausgegeben von Hartmut Wörner
2020, Verlag der Nation, Husum
506 Seiten, ISBN 978-3-373-00540-7
Mit Textillustrationen aus der Zeit Karl Mays und Bildtafeln von Lars Noah.
Ein neues Buch von Karl May, von einem Schriftsteller, der vor 108 Jahren gestorben ist? Nein, eine Anthologie, das heisst eine Sammlung ausgewählter Texte in Buchform, eine vom Herausgeber (Hartmut Wörner) verantwortete Publikation. Der Grundgedanke: "Karl May (1842-1912) ist einer der begnadetsten fantastischen Erzähler der deutschen Literatur. Er erfand legendäre Helden wie Winnetou, Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar. Bei der Lektüre dieser Anthologie taucht man in die spannenden und anrührenden Ereignisse rund um den gewaltsamen Tod des legendären Apachenhäuptlings Winnetou ebenso ein wie in ein Zuchthaus des 19. Jahrhunderts, wo die Häftlinge zur „Nummer“ degradiert sind. Mit Mays Helden strandet man auf einer Südsee-Insel und befreit einige Buchseiten danach eine geheimnisumwitterte spirituelle Meisterin aus einem einsam gelegenen Turm in den kurdischen Bergen. Bei diesen und weiteren Abenteuern rund um den Erdball ist spannende und niveauvolle Unterhaltung garantiert. Dieses mit zahlreichen zeitgenössischen Textillustrationen und Tafeln des Geraer Künstlers Lars Noah reich bebilderte Buch lädt ein zum (Wieder)Entdecken eines unsterblichen Geschichtenerzählers und Fantasten." Weiterlesen hier
Das Anliegen dieser ausgezeichneten Anthologie: Jener Schriftsteller Karl May in den Mittelpunkt zu rücken, der heute noch - mehr als hundert Jahre nach seinem Tod - gelesen werden kann, darf und muss. Hartmut Wörner, der Verfasser dieser spannenden "Blütenlese", kennt das Problem. Er ist Geschäftsführer der literarischen Karl-May-Gesellschaft und erlebt den Interesse- und Mitglieder-Schwund hautnah. Seine Analyse der Situation ist nicht ermutigend. Karl May und viele seiner Schöpfungen rutscht immer mehr in die Vergessenheit. Nicht ganz zu Unrecht,
ldenn einige seiner vielen Werke sind nur noch im historischen Kontext - im Umfeld der Kultur, des Wissens und des Bewusstseins des auslaufenden 19. Jahrhunderts - zu lesen, zu verstehen. Und da macht Hartmut Wörner einen wichtigen, entscheidenden Schritt. Er stellt Originaltexte in einem Buch zusammen, die als zeitlose Mythen heute noch gelesen und verstanden werden. Sein Fehler - in seinem durchaus gelungenen Bemühen - liegt im Umfang des Buchs. Mehr als 500 Seiten und das in einer Zeit, wo das Lesen - vor allem bei der jungen Generation - immer ausgeprägter auf Twitterformat schrumpft. Auch der Titel des Buchs "Am Hancockberg" ist für einen Nicht-Karl-May-Kenner wenig verständlich. (Es ist der Ort, wo Winnetou starb.) Zwar fasst er einen grossen Mythos zusammen, aber leserfreundlich?
Inhalt:
Der Geschichtenerzähler Karl May S.7
1. "Ave Maria" (Winnetous Tod) S.9
2. Der
Kutb
S.111
3. Des Kindes Ruf S.165
4. Mutterliebe
S. 201
5. Tui
Fanua S. 237
6. Der Brodnik
S.269
7. Ein
Rätsel S.321
8. Bei den Aussätzigen S.461
9. Freuden und Leiden eines
Vielgelesenen
S.473
"Als Zugang in die bunte May'sche Welt versammelt "Am Hanockberg" spannende Abebenteuer, die die legengären Helden rund um dn Globus erleben." (Hartmut Wörner)
Richard Marheinecke hat mehr als vierzig neue Winnetou-Romane geschrieben. Er ist ein Vielschreiber, der mit Figuren von Karl May, vor allem Winnetou und Old Shatterhand, immer wider neue Abenteuer erfindet und in einem zeitgemässen Karl-May-Stil ein eigenes literarisches Werk geschaffen hat. Seit der Veröffentlichung von „Die Jagd des Old Shatterhand“ (1994)
kehrt er immer wieder zu den zwei Karl-May-Helden zurück. "Die Tramps von Kansas River" ist sein neustes Winnetou-Buch und ist in der "Pastiche-Reihe" des Karl-May-Verlags soeben erschienen.
Das Wort "Pastische" (Nachahmung) bezeichnet
ein Werk (literarisch, musikalisch, filmisch etc.), das offen das Werk eine vorangehenden Autors imitiert. "Die Art der Imitation kann entweder von Hochachtung oder von Satire geprägt sein.
Von der Fälschung unterscheidet es sich dadurch, dass es seine Epigonalität offen deklariert." (Quelle: wikipedia) Im Bereich Karl May gibt es eine ganze Reihe von (unterschiedlichen Pastische-Werke aus verschiedenen Epochen und von verschiedenen Autoren.
Richard Marheinecke gehört zu den wohl kreativsten und vor allem produktivsten. In meiner Sammlung sind bisher etwa 10 Werke, die man diesem Bereich zuordnen kann. Dies ist das erste Werk von
Reinhard Marheinicke. Ich werde diese Sparte in der Sammlung nun allmählich ergänzen und in der Rubrik Neu in der
Sammlung beschreiben.
Neuerscheinung:
Lagerfeuer Der Skalp von Ribannas Mörder ist
mein!
Warum will Winnetou den Skalp von Parranoh?
Neue, vollständig überarbeitete Auflage des ersten "Lagerfeuers" ( März 1913), der Publikation von Lorenz Hunziker im Schweizer Karl May-Freundeskreis.
Es sind nun - man zähle selber nach - elf Ausgaben der etwa 20 Seiten umfas-senden Publikation "Lagerfeuer" erschienen. Von der ersten Ausgabe - hier mit "Ausverkauft" markiert - gibt es nun eine überarbeitete Neuauflage. Es sind also eigentlich jetzt schon 12 Ausgaben ind der Reihe des "Schweizer Karl May Freundeskreises. Die meisten hat Lorenz Hunziker verfasst. Der Text dieser ersten (neuen) Ausgabe wurde soeben auch in den "Mitteilungen" (Nummer 205, vonm September 2020) der KMG (Karl-May-Gesellschaft) übernommen. Damit erhält die Pubikation von Lorenz Hunziker noch einen weit grösseren Leserkreis und auch mehr Beachtung. Eine verdiente Aner-kennung für die unermüdliche Arbeit von Lorenz in Sachen Karl May.
Neuerscheinung:
Karl May
Übersetzung:Steliana Pujolras
2020, Edition Post-Scriptum
440 Seiten, ISBN 979-10-94605-20-2
Übersetzungen von Karl-May-Werken gibt es etwa in 45 Sprachen (wenn man Dialekte und Kunstsprachen dazu rechnet). Französisch zählt sogar zu den Sprachen, in die Karl-May-Bücher am häufigsten übersetzt wurde. Doch es ist kein Geheimnis, dass Karl May in Frankreich heute ein kümmerliches Dasein fristet. Trotz französischem "Ur-Winnetou" Pierre Brice. Trotzdem sind bis schon sieben Übersetzungen aus Frankreich in
meiner Sammlung. Die älteste "Roi des requins" aus dem Jahr 1897 (3 übersetzte Hausschatzerzählungen: Le Roi des Requins (Der Ehri) - Le Brelan américan (Three carde monte) - L'Annaïa du brigand (Unter Würgern). Der kostbarste Band aber ist "Les Pirates de la Mer Rouge" (1935). Seit 1969 ("Winnetou, fils de la prairie") ist allerdings in
Frankreich kein Karl-May-Band mehr in franzöischer Sprache erschienen. Steliana Pujolras hat nun "Das Vermächtnis des Inka" (Band 39) übrsetzt. Es ist zu beziehen in Softcover für 18.90 € (21.00 CHF) und auch als eBook (8.90 €)..
Was immer wieder übeersehen wird: Es gibt auch eine Gruppe von Karl-May-Freunden in Frankreich mit der eigenen Website "Sur les traces de Winnetou".. Hier wird die neue Übersetzung von Steliana Pujolras (Bild rechts) ausführlich vorgestellt. "Endlich etwas Neues in der Welt von Karl May! Es ist nun viele Jahre her, dass kein Roman von Karl May ins Französische Vertretungen wurde. Es ist jetzt mit der neuen Übersetzung von Frau Steliana Pujolras fert. Brust neuer Roman " Das Vermächtnis der Inka "steht ab sofort zum Verkauf. Gutes Lesen!"
Neuerscheinungen Karl May:
Das Magazin rund um die Karl-May-Spiele
Ausgabe Nr. 64
Hoffnung
«Vieles ist in diesem Sommer anders. Corona hat uns alle fest im Griff. Fast alle Karl-May-Spiele wurden abgesagt. Wo sonst unter tosendem Applaus Winnetou für das Gute kämpft, herrst nun eine geradezu unheimliche Stille.
Im Erlebnispark Pullman City Bayern dagegen hat man unter erheblichen Auflagen und konsequenter Einhaltung der Hygienevorschriften die Karl-May-Spiele starten lassen, Und das mit Erfolg!» (Mike Dietrich)
Zum Inhalt dieser Ausgabe:
Bad Segeberg
Im Gespräch mit Sascha Hehn (S. 4)
Im Gespräch mit Katy Karrenbauer (S. 8)
Das Aus der Karl-May-Spiele 2020 (S. 13)
Im Gespräch mit Ute Thienel (S. 16)
Pullman City (Bayern)
Bei den Proben zu Old Surehand (S. 22))
Im Gespräch mit Harald Wieczorek (s. 26)
Premiere von Old Surehand (S. 30)
Tiertraining – Winnetous Begleiter (S. 38)
Im Gespräch mit Claudia Jung (S. 42)
Exklusiv – Die Autogrammseite (S. 54)
Sonstiges
Vorschau (S. 59)
aus dem Kloster in die Welt der Kunst und Literatur auf der Suche nach schöner Dichtung, nach hieratischer Kunst, nach Kolportage - bei
Karl May
2019, Verlag Traugott Bautz, Nordhausen, 399 Seiten,
ISBN 978-3-9548 384-1
Es mag Zufall sein, dass sich zwei umfangreiche Publikationen ausgerechnet mit den beiden ärgsten Feinden Karl Mays Jürgen Seul mit dem Journalisten Rudolf Lebius und Imgard Gehle mit dem Benediktiner Pater Ansgar Pöllmann. In beiden Werken geht es nicht um Karl May, vielmehr um zwei Persönlichkeiten, die im Sog eines moralisierenden "Antimodernismus" und Kulturkampfes (Ultramontanismus) zu erbitterten Kritikern von Karl May wurden. Beide wären aber heute weitgehend vergessen, wenn nicht ihr Kampf gegen den Erfolgsschriftsteller Karl May ihr Leben über weite Strecken geprägt und beherrscht hat. Zimperlich waren sie beide nicht, ihr Eifer hat sie zu übrzeugten Tätern gemacht, in einer Zeit, in der vieles im Umbruch war und der Katholizismus versuchte durch restriktive Päpste (Leo X., Pius X) verlorene Bedeutung zurückzugewinnen.
Eigentlich gehört dieses 2019 erschienene Buch zur "Sekundärliteratur" von Karl May obwohl es ein Porträt des Benediktiners-Mönchs Ansgar ist (1871-1933), der Schriftsteller, Dichter, Redakteur, Kunstexperte und Literaturkritiker war. "Der Nachwelt bekannt wurde er als harscher unbarmherziger Kritiker Karl Mays. Dass ihmdiese Kritik Zeit seines Lebens anhing und sein Lebenswerk nicht als Ganzes gewürdigt wurde, zeigen die Forschungen der Karl-May-Gesellschaft, besonders die vernichtende Diffamierung des Mitbe-gründers und Geschäftsführers des Karl-May-Verlags Euchar Albrecht Schmid (1884-1951), die bisher kaum differen-ziert gesehen und der noch nicht widersprochen wurde."
Pöllmanns Auseinandersetzung mit Karl May umfasst immerhin 70 Seiten des Buchs (Seite 161-231) und ist wohl eines der wichtigsten und prägendsten Kapitel des sehr umfangreichen Porträts. Eine Besprechung hat Günther Wüste in den KMG-Nachrichten Nr. 201 (September 2019) veröffentlicht. "Fazit: Auch für die May-Forschung von Interesse, beleuchtet dieser Band von Irmgard Gehle doch Pöllmanns gesamtes Leben und Werk und nicht nur den Aspekt "Karl May".
Von besonderem Interesse für Karl-May-Forscher und Sammler dürfte der Nachlass von Pater Ansgar Pöllmann im Kloster Beuron (in Bezug auf Karl May) sein. Er besteht aus 16 Einzelakten und zwei gebundenen Materialsammlungen (Briefe, Berichte u.a.).