2024
Weinauktionen:
Herbst 2024
Seit rund dreissig Jahren besuche ich als Journalist und interessierter Sammler (Bordeaux) regelmässig die gossen Weinauktionen in der Deutschweiz. Es sind in der Regel vier Auktionshäuser mit jährlich zwei bis vier Saalauktionen. Darüber habe ich bisher immer wieder auf dieser Website berichtet: Analysen, Tendenzen, Preise, Entwicklungen und nicht zuletzt ganz persönliche Einschätzungen und Tipps.
Grosse Auktionen, besonders Präsenzauktionen, sind die besten "Gradmesser" für die oft launischen Kapriolen in der Weinbranche. Hier geht es um die ganz konkrete Nachfrage (Preise, Trends,
Weingebiete etc.) Über Angebot und Nachfrage wird im Augenblick wird verbindlich abgestimmt. Was da geschieht, ist wichtig für Händler, Wirte etc. und auch (vor allem) für Sammler. Allerdings
habe die technischen Möglichkeiten (mit nahezu weltweiter Vernetzung) den Auktionen viel an Authentizität, Unmittelbarkeit und Verbindlichkeit genommen. Es ist nicht mehr ganz einfach, eine
Auktion seriös zu bewerten.
Ich habe inzwischen meine Sammeltätigkeit weitgehend eingestellt und die Beurteilung von Weinen, besonders meine Weingeschichten, drastisch reduziert (alters halben) und bin auch nicht mehr an
jeder Auktion anzutreffen. Damit ist auch die feste Rubrik "Wein-auktionen" massiv "geschrumpft". Ab und zu werde ich weiterhin (auch kritisch) aus der Szene berichten und auf die Auktionen
hinweisen.
2023
Wein-Herbstauktionen 2023
Denz Auktionen
Weinauktion 285
Donnerstag, 07. September 2023
um 17.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr
Hotel Widder, Zürich
Damit eröffnet - schon kurz nach der Sommerpause - das Auktionshaus Denz den Reigen der Herbstauktionen. Die nächste Denz-Auktion wird dann am 30. November durchgeführt.
Die Auktion findet nur im Saal statt (im Gegensatz zur Weinbörse und zum Auktion Steinfels gibt es keine Möglichkeit per Internet live mitzubieten. Hingegen kann - wie bei allen andern Weinauktionen - vorab schriftlich geboten werden.
Die späteren Auktionen 2023
2022
Kaum bahnt sich der Herbst seinen Weg, finden auch die Weinauktionen wieder statt, In Zürich sind es vier Auktionshäuser, die Weine auf Auktionen anbieten. Den Auftakt machen die Denz-Weine und zwar - nicht wie üblich - am Samstag (Morgen/Nachmittag), sondern am Donnerstag, gegen Abend (17.00) und zwar im Hotel Widder (mitten in der Stadt). An diesen frühen Herbstauktionen werden jeweils die Nachfrage und die Preise für das Weihnachtsgeschäft sondiert. Es scheint, dass sich die - ohnehin schon hohen Preise - halten oder sogar noch steigen. Ich werde berichten, auch über die anderen Auktionen (die Daten erscheinen auch hier in den nächsten Tagen, zusammen mit einer Analyse des Auftakts zum Wein-Auktions-Herbst. Der Katalog der Denz-Auktion ist hier herunterzuladen.
Denz - Frühlingsauktion 279
10. März 2022 im Hotel Widder in Zürich
Weinauktionen sind – ich erzähle da nichts Neues – Gradmesser im Weingeschäft. Vor allem die Saalauktionen, die immer mehr von Internet-Auktionen abgelöst werden. Natürlich geht es da um Kauf und Verkauf «zum besten Preis». Dies gilt dies für beide, für Käufer und Verkäufer. Wer kauft, respektive bietet, möchte möglich günstig zu guten, zu seltenen, zu gesuchten Weinen kommen. Da spielen hauptsächlich das Weingut und der Jahrgang eine gewichtige Rolle – und natürlich auch der Preis. Wer verkauft, respektive auktionieren lässt, möchte für seine Kellerschätze einen möglichst guten (hohen) Preis erzielen,
damit sich die Investition, das Lagern, die Umtriebe, das Spekulieren schliesslich gelohnt haben. Natürlich will auch der Auktionator gewinnen, durch einen möglichst grossen Umsatz, denn sein Lohn wird in Prozenten (der Verkaufssumme) berechnet. Letztlich ein spannendes «Spiel», das nicht ohne Risiken ist. Aus diesem Grund analysiere ich hier seit Jahren, die 12 Saalauktionen der vier Auktionshäuser der Deutschschweiz. Heute die Frühlingsauktion von «Denz Weine».
Bestand von Händlern, Weinhäusern, Spekulanten (Wein als Geldanlagen). Dies
erschwert das Einschätzen der Trends erheblich.
Ausrufpreis) und wird «unter der Hand» verkauft oder ist für eine nächste Auktion vorgesehen. In diese Auktion wurden 90,8 % Prozent der Logs direkt zugeschlagen. Es lohnt sich für Käufer immer die sogenannte «Nachasuktion» zu beachten. Hier zeigen sich auch die Erstausrufpreise, die in der Denz-Auktion immer unter dem Schätpreis liegen
Nächste Denz-Auktion (80): Donnerstag, 02. Juni 2022 im Hotel Widder, Zürich
Denz-Auktion 279
am 10. März 2022 um 16.30 Uhr
Hotel Widder, Zürich
Aus der Einladung
"Die Auktion beginnt um 17 Uhr, davor schenken wir Ihnen einige Auktionsmuster sowie interessante Neuheiten aus dem Denz Weine-Sortiment zum Degustieren aus. Um ungefähr 19 Uhr steht dann ein Apéro-Riche aus der Küche des «Kochgenies» Stefan Heilemann bereit, unsererseits servieren wir Ihnen ein.prickelndes Glas Champagner dazu." (Quelle: Denzauktion, Weinkatalog)
13. September 2019
Herbstauktion
Denz-Weine
(ehem. Wermuth-Auktion)
Die erste Saal-Weinauktion nach der Sommerpause hat das Auktionshaus Denz gestern im Hotel Atlantis in Zürich durchgeführt. Es kamen 1277 Lots unter den Hammer, darunter erstmals eine stattliche Zahl an Schweizerweinen, neben vielen meist überzahlten, aber gesuchten Pretigeweinen.Auch österreichische Weine werden nun zunehmend an
grossen Auktionen angeboten. Zum ersten Mal dominierten die Bordeaux und die Burgunder nicht mehr das Geschehen. Sonst waren es bis zu 70 Prozent Bordeaux, die in Saalauktionen ausge-rufen wurden, diesmal höchstens 30 Prozent. Es scheint, dass sich der Weinmarkt - vor allem in bezug auf die teuren Weine - neu orientieren muss. Immer mehr Weingebiete verfügen über sogenannte Auktionswein, das sind Weine, die nur gekauft und gelagert wurden, um später zu einem bedeutend höhrene Preis an Auktionen verkauft zu werden. Die Auktionen der grosssen Häuser sind deshalb immer auch ein Spiegel der augenblicklichen Preisentwicklung. Dies zeigt sich besonders deutlich bei der Denz-Auktion, weil hier vor allem Broker und Händler, aber auch Wirte und Kleinanbieter ihren Bedarf an gesuchten und raren Weinen decken. Während Weinliebhaber, die Weine kaufen, um sie auch zu trinken, eher die Ausnahme sind. Weiterlesen hier.
Einige Überlegungen zur ersten "Herbstauktion" in diesem Jahr.Sie gibt - traditionsgemäss - die ersten Hinweise bezüglich der Marktentwicklung bem Weingeschäft für die kommenden Festtage.
November und Dezember sind die wichtigsten beiden Monate für das Weingeschäft (mit Ausnahme der Subskriptionszeit vor der Sommerzeit).
Klassengesellschaft.
den Markt. Dies bedeutet, dass sich Sammler vermehrt von ihren den teuren
Weinen trennen. oder/und die Verkaufschancen und Preise ausloten.
Die Dominanz von Bordeaux und Burgund -
meist mit einem Anteil von weit über 60 Prozent
der Lots, ist massiv geschrumpft. Es werden
nun auch vermehrt Weine aus anderen Weingebieten - zum Beispiel Österreich,
Schweiz, Spanien - angeboten, die aber oft wenig Absatz finden und deshalb
meist unter ihrem Wert verkauft werden (sogenannt "schlechte" Auktionswerte.
Weinauktion:
Denz-Auktion 276
Donnerstag, 27. Mai 2021
17.00 Uhr im Hotel Widder, Zürich
Die Denz-Auktionen heissen nun so, wie sie schon lange heissen müssten (nachdem "Denz Weine" das renommierte Auktionshaus "Wermuth" übernommen hat).
Damit dürfte die Verwirrung - Firmengründer Franz J. Wermuth führt weiterhin auch eigene Auktionen durch - endlich beseitigt sein. Die Denz-Auktion führt seine Saalauktionen jeweils an
einem Donnerstag (um 17.00 Uhr) durch. Alle andern Auktionshäuser in Zürich an einem Samstag.
Neu: Die Auktion findet nicht mehr "am Fusse des Uetlibergs" statt, sondern (zum zweiten Mal in der Zürcher Altstadt (Zunfthaus zum Widder).
Katalog als PDF oder als Exel (zum Herunterladen)
Beide Auktionen werde ich sowohl im Vorfeld (Tipps) als auch nach der Auktion wie üblich hier kommentieren.
02. September 2019
Heute!
Herbstauktion Denz-Weine
Der Reigen der Saal-Auktionen der vier Auktionshäuser in Zürich beginnt am Donnerstag, 12. September 2019 um 17.00 Uhr im Hotel Atlantis, Zürich.
"Wermuth Auktionen" hat eigentlich mit dem bekannten Auktionator "Wermuth" nichts mehr zu tun. Eigentlich müsste sie "Denz Auktionen" heissen, denn der Grossverteiler, Importeur und Besitzer von Weingütern Silvio Denz hat das traditionelle Auktionshaus "Wermuth" aufgekauft und führt es unter dem gleichen Namen weiter, während Franz J. Wermuth der Gründer und langjähriger Leiter der "Wermuth Auktionen" nun zweimal im Jahr (Frühling und Herbst) eine eigene Wein-Auktion (Dr. Spengler und Partner) durchführt. Diesen Herbst bereits zum zehnten Mal (am 02. November 2019 im Hotel Hilton, Glattbrugg).
Vier Auktionen im Jahr führt das Weinhaus Denz durch, zwei im ersten Halb-Jahr, zwei im Herbst. Die rein organisatorische Besonderheit: Die Auktion findet mitten in der Woche (meist Donnerstag) gegen Abend statt. Um 16.30 Uhr Degustation mit Auktionsmustern und Raritäten, um 17.00 Uhr die Auktion mit ca. 1'200 Lots (Schluss um ca, 21.00 Uhr). Der Auktions-katalog kann ohnline hier eingesehen und darin geblättert werden. Dabei können mit einer eigene Suchoption bestimmte Weine rasch gefunden werden. Traditionell ist der Katalog nicht nach Weingebiete und Namen geordnet, sondern - für den Käufer nicht erkennbar - nach Einlieferer. So entsteht - im Gegensatz zu zwei andern Auktions-häuser - ein recht bunter Mixt im Angebot. Ich werde - wie fast immer eine Vorschau und nach der Auktion eine Analyse liefern.
02. September 2019
Weinauktionen:
Wermuth (Denz)
am Donnerstag, 12 September um 17.00 Uhr
im Hotel Atlantis, Zürich
Die erste Auktion im Herbst ist auch ein erster Indikator, auf welchem Niveau sich der Weinhandel einpegelt. Ein guter Teil der Weine stammt aus dem Bereich "Wertanlage". Einlieferer versuchen - meist häppchenweise - möglichst gute Preise zu erzielen. Es gibt auch immer wieder temporäre Hypes, bei denen bestimmte Weine unglaublich hohe Preise erzielen. Zuletzt waren die Weine von Lafite-Rothschild in dieser Preisspirale.
Eine ausführliche Vorschau folgt hier in den nächsten Tagen.
09. März 2019
Analyse der
Wermuth-Auktionen
(Denz-Auktion)
Donnerstag, 07 März 2019
Hier eine erste Analyse des Frühlings-Weingeschäfts, wie sich die Situation kurz vor dem Bordeaux-Start (Beurteilung des letzten Jahrgangs) präsentiert. Bordeaux verliert an Dominanz. Zwar nicht im Top-Geschäft (das von der Nachfrage im Fernen Osten stark abhängig ist.), das weiterhin Spitzenpreise erzielt.
Die Frage ist berechtigt: «Sind Saal-Auktionen ein Auslauf-Modell?». Tatsächlich bleiben immer mehr Bieter den Auktionen fern, nicht nur der Denz-Auktion, bei allen der vier grossen Weinauktionen in Zürich. Am wenigsten ist die «Weinbörse» (Gerstl/Gabriel) davon betroffen. Da geben noch immer Weinfreund und -sammler ein kleines Stelldichein. Informationen – und ein gewisses Mass an Spannung und Unterhaltung – sind wohl das Geheimnis, welche diese Auktion «anders» macht. Irgendwie ist die «Weinbörse» nicht nur «Business» (das auch), sondern so etwas wie ein «Familientreffen».
Anders die Denz-Auktion (ehemals Wermuth-Auktion). Sie war schon vor der Übernahme durch «Denz-Weine» - international gesehen - die wichtigste Wein-Auktion in der Schweiz. Hier wurde «aus aller Welt» geboten; der weltweite Weinhandel drückte den Auktionen den Stempel auf. Nicht nur im Hintergrund, auch im Saal. Da haben sich mitunter Händler und Einkäufer um den Zuschlag von ganzen Kistenserien duelliert und sind in ihrem Eifer oft grosse Risiken eingegangen.Die spezielle Auktionsregel, dass bei gleichen Angeboten (gleicher Wein, gleicher Jahrgang) alle aufgereihten Lots zum gleichen Preis erworben werden können (ohne weiteren Ausruf), ist eine Vorzugsregel
für professionelle Einkäufer. Sie schaltet aber – über weite Strecken – den Wettbewerb aus. Nur noch um das erste Lot einer Serie wird «gekämpft». Diese Regel – aus einer früheren Wettbewerbs-Situation – ist beibehalten worden. Der «Kampf» um einen «guten Preis» findet noch immer statt, aber kaum im Saal, im «Hintergrund» bei den schriftlich eingereichten Geboten. Nur noch selten findet im Saal ein Wettstreit der Gebote statt. So wurden kein fünfzig Lots (von 840) einem Bieter im Saal zugeschlagen. Trotzdem noch ein Wort zur Preistendenz.
Praktisch alle Lots gingen zum unteren Schätzungspreis (und leicht darunter) weg. Nur ganz wenige Positionen erreichten höhere Preise, eigentlich aber nie den oberen Schätzungspreis. Dies kann auf eine «seriöse» Schätzungspolitik zurückzuführen sein. Ob es eine Tendenz ist, lässt sich nur im Vergleich mit den Ergebnissen der anderen Frühlingsauktionen ermitteln. Ich werde nach der nächsten Auktion hier eine Analyse machen. Grob gesagt: die Weinpreise haben sich weitgehend (auf hohem Niveau) stabilisiert. Im Bordeaux- und Burgunder-Geschäft ist eher eine Sättigung festzustellen, jedenfalls ist kaum mehr eine Nervosität festzustellen. Interessant ist, dass die Top-Weine der aus der «neuen» Weinwelt (Australien, Kalifornien etc.) zu den Bordeaux aufgeschlossen haben. Auch die gestylten Weine, die sogenannten «Bomben», haben zumindest einen hohen «Handelswert», auch wenn die Weinfreunde eher zu den differenzierten, «kleinen» Weinen greifen.
Die immer deutlichere Tendenz der Wandlung von einer Saal- zur Hintergrundauktion wird verstärkt, durch das «hochkarätige» Angebot. Wer einzelne Flaschen zum Netto-Preis von 1'000 CHF (netto) und mehr (Spitze: Romanee Conti zu 19'000) erwirbt, macht dies kaum «öffentlich» im Saal sondern in der Anonymität der schriftlichen Gebote. Das gleiche gilt für ganze Serien von Kisten. Dadurch wird das Saalgeschehen unattraktiv, ja geradezu langweilig. Umso mehr, da die Denz-Auktion sehr sachlich, professionell und schnörkellos (kurz gesagt: wirtschaftlich) abläuft und man so gut wie keine Informationen zur Weinen, zu Tendenzen, zu Entwicklungen erhält. Geschäft ist Geschäft! Das besondere Flair des Weinhandels – der immer mehr einer Börse gleicht – ging längst verloren, besonders hier bei der Denz-Auktion. Für den privaten Sammler und Weinliebhaber ist da nur noch wenig Platz.
Und eine letzte Feststellung. Im Angebot sind bei dieser Denz-Auktion verhältnismässig wenig Weine aus dem Bordelais. Bei anderen Auktionen dominiert Bordeaux das Geschäft (im Angebot in der
Regel zu 60 bis zu 80 Prozent). Italien (vor allem Toskana und Piemont) ist hier sehr gut vertreten, wie auch Kalifornien und Australien. Kurzum, das, was im grossen Weingeschäft zur Zeit gerade
gefragt ist. Es scheint, das Bordeaux auf hohen Niveau stagniert. Das heisst: die Zweiklassen-Gesellschaft schlägt mit voller Wucht zu. Die teuren Weine werden noch teurer, die «kleineren» Weine
(z.B. hervorragende «Bourgeois») erzielen kaum mehr den einstigen Subskriptionspreis. Eine Entwicklung, die sich längst
abgezeichnet hat.
13. September 2018
Weinauktionen:
Wermuth - Auktion (WZ 266)
(Denz-Auktion) im Hotel Atlantis, Zürich
Donnerstag, 13. September 2018
Beginn um 17.00 Uhr
Der Herbst ist steht fast unbemerkt vor der Tür. Es ist immer noch warm, ja heiss. So früh wie schon lange nicht mehr hat auch die Weinlese begonnen.
Kaum ist die erste grosse Weinauktion des Jahres 2019 vorbei, startet das Weinhaus Denz - unter dem Namen Wermuth-Auktion - am kommenden Donnerstag schon die nächste Frühjahrsauktion mit insgesamt 891 Lots. Es ist das einzige Auktionshaus in Zürich, das die Saal-Auktion am Abend ansetzt, also Beginn um 17 Uhr (bis ca.. 21 Uhr). Damit wird Rücksicht auf das avisierte Publikum genommen. Es sind dies vor allem Händler, Gastrobesitzer und auswärti-ge Kundschaft, die nach der Auktion im Hotel übernachten möchte. Das Angebot ist auch entsprechend ausgerichtet: Viele Original-Kisten (vor allem Bordeaux) und hochpreisliche Einzelflaschen (vorwiegend Burgund). Da wimmelt es nur so von Schätzpreisen zwischen 2'000 und 6'000 Franken. Zu den (preislichen) Spitzen gehört eine Flasche Romanee Conti (Bur-gund): Schätzpreis 18'000-22'000 Fr. Eine ganze Reihe von älteren "kleineren" Bordeaux dürfte vor allem Schnäppchenjäger interessieren. Da gibt es Weine (auch aus guten Jahrgängen) so um 30 Fr. pro Flasche.
Ein ausführlicher Bericht über die Tendenzen im Auktionsgeschäft folgt nach der Auktion.
23, Februar 2018
Wein-Auktion:
Frühlingsauktion
Denz-Auktion (Wermuth-Aktionen)
Donnerstag, 1. März 2018
Hotel Atlantis, Zürich
15.00 Uhr: Dgustation
17.00 Uhr: Auktionsbeginn (Ende
ca. 21.00 Uhr)
Der Frühling muss kommen! Zwei grosse Weindegustationen in Zürich in der gleichen Woche.Und erst noch zwei ganz unterschiedliche. Die breit angelegte Seinfels-Auktion am Samstag (3. März) mit rund 2'500 Lots aus allen Preiklassen
und die eher exklusive Denz-Auktion mit 800 Lots, zum grössten Teil zum Ausrufpreis von mehr als 1'000 Franken. Der Verlegung der Auktion auf einen Donnerstag (bisher Samstag) und in die Abendstunden (von 17.00 Uhr bs 21.00 Uhr)ist ein Hinweis dafür, welche Kundschaft hier angepeilt wird: Wein-Investoren. "Grosse Weine" sind wieder zu Investitions-Objekten geworden. "Seit einem Jahr steigen die Preise für die gesuchtesten eine kontinuierlich. Bereits in der Weihnachtsauktion sahen wir Rekordpreise für Weine aus Bordeaux und Burgund." So im Vorwort des Katalogs. Die ersten Frühjahrsauktionen werden zeigen, ob der Trend weiter anhält. Jedenfalls werde ich die Preisentwicklung genau beobachten und hier auch ausführlich analysieren. Hier der neuste Katalog
13. November 2017
Dritte Weinauktion in Zürich:
Denz Weine (Wermuth Auktionen)
Im Wochentakt folgen sich die vier grossen Herbstautionen. Die nächste Weinauktion findet am Samstag, 18. November 2017
um 10.00 Uhr im Hotel Atlantis in Zürich statt,
Im Herbst beginnen auch die grossen Weinauktionen in Zürich. Heute ist es die Denz-Auktion (vormals Wermuth-Auktion), die für einmal ungewöhnlich viele edelsüsse Rieslinge versteigert. Natürlich nebst Bordeaux und vielen anderen Weinen der Top-Klasse. Jeden Herbst beginnt auch die Diskussion um die aktuellen Preise. Auktionen sind nämlich ausgezeichnete Pulsfühler der Markt-situation. Betrachtet man die Schätzungen im Denz-Katalog, dann ist das Preisniveau noch immer sehr hoch, zu hoch. Denz ist bereits die zweite Auktionin in Zürich. Das Auktionshaus Steinfels hat den Reigen schon am 01. September 2018 eröffnet. Hier die Ergebnisse. Die beiden anderen Anbieter lassen sich noch etwas Zeit. Auktion Franz J. Wermuth präsentiert seine Collection 8 am 03 November 2018., Die Weinbörse (Gerstl/Gabriel) sogar erst am 10. November 2018.
Der Name Wermuth geistert durch die Zürcher Auktions-Szene und schafft Verwirrung. Das von Franz J. Wermuth vor gut 20 Jahren aufgebaute, renommierte Auktionshaus wurde von Denz-Weine übernommen und unter neuer Leitung (ehemaliger Mitarbeiter von Wermuth) weitergeführt. Franz J. Wermuth führt nun mit dem Weinhaus Dr. Spengler und Partner eine eigene Auktion durch, Sein Angebot hat die Herbst-Auktionen hat 04. November eröffnet.
Jetzt ist also die Auktion von Denz-Weine, die sich noch immer Wermuth-Auktionen nennt, an der Reihe. 851 Lots werden angeboten, darunter "die grössten Namen und Lagen des Burgunds."
Hier geht es zum Auktionskatalog
Auch diese Auktion werde ich aufmerksam beobachten und hier analysieren.
Hier der "Fahrplan" aller grossen Wein-Herbstauktionen in Zürich.
12. März 2017
Nachlese und Kommentar zur Weinauktion:
Denz-Weine - Wermuth Auktionen
vom 11. März 2017
Was deutlich sichtbar wurde - viel stärker als an anderen Weinauktionen - das ist die Zweiklassen-Gesellschaft. Auf der einen Seite die "Kultweine", die teuren Weine mit klingendem Namen und höchsten Parker-Punkten, auf der anderen Seite die Weine, von denen René Gabriel sagt, "es seien keine Auktionswerte".
Eine Frage stellt sich immer mehr: "Lohnt sich für gewisse Weine" der Aufwand einer Saal- oder eben Präsenz-Auktion?" Wobei "lohnen" sowohl für das Auktionshaus, als auch für Käufer und Käuferinnen gilt. Kleinere "Werte" oder eben Weine werden immer häufiger auf speziellen Internet-Auktionen vermarktet. Steinfels führt - nebst den Präsenz-Auktionen - monatlich eine reine Internet-Auktion durch und auch die in Wein-Liebhaber- und Sammler-Kreisen stark verwurzelte "Weinbörse" (Gerstl/Gabriel) führt ab und zu auch eine Internet-Auktion durch.
09. März 2017
Weinauktion in Zürich (Saalauktion)
Denz-Weine - ehemals Wermuth Auktion
Samstag 11. März 2017 - 09.30 Uhr
im Hotel Atlantis, Zürich
Vier Auktionshäuser kämpfen in Zürich um ihre Klientel. Jedes hat ihren einen Charakter. Das umtriebigste ist "Steinfels-Auktionen" (mit der ersten Auktion 2017 vor einer Woche). Am kommenden
Samstag startet das "vornehmste" (auch im Angebot) die Saison im Hotel Atlantis: "Wermuth Auktionen". Der Name sorgt noch immer für Verwirrung, auch wenn die rechtliche Situation offensichtlich
geklärt ist:
"Durch langjährige, seriöse und akribische Arbeit hat sich die ehemalige Les Grands Vins Wermuth SA europaweit einen Namen gemacht. So vertrauen Verkäufer
von aussergewöhnlichen Sammlungen auf die Unterstützung unserer Experten von der ersten Schätzung bis hin zur schnellen und reibungslosen Abwicklung ihrer Verkäufe. Seit vielen Jahren stiller
Teilhaber, hat der Unternehmer Silvio Denz im Jahr 2015 die gesamte Firma übernommen und unter dem Namen Wermuth Auktionen AG neu aufgestellt. "
Soweit alles klar. Doch der Gründer der Firma, der ihr auch seinen Namen gab, Franz Wermuth wurde - wie und warum auch immer - ausgebootet....
12. März 2017
Nachlese und Kommentar zur Weinauktion:
Denz-Weine - Wermuth Auktionen
vom 11. März 2017
Was hier deutlich sichtbar wurde - viel stärker als an anderen Weinauktionen - das ist die Zweiklassen-Gesellschaft im Weinhandel. Auf der einen Seite sind die "Kultweine", die teuren Weine mit klingendem Namen und höchsten Parker-Punkten, auf der anderen Seite die Weine, von denen René Gabriel sagt, "es seien keine Auktionswerte". Tatsächlich werden "kleine Weine" an Auktionen meist deutlich unter dem Schätzungspreis versteigert, währen "Spitzenweine" meist zu Preisen weggehen, die deutlich darüber liegen. Dabei handelt es sich um Weine, die vorerst einmal nicht zum Trinken ersteigert werden (meist auch nicht für Sammlungen), sondern für den Handel und die Spekulation. Solche Weine werden heut weltweit "verschoben".
Beobachtungen und Kommentar:
09. März 2017
Weinauktion in Zürich (Saalauktion)
Denz-Weine - ehemals Wermuth Auktion
Samstag 11. März 2017 - 09.30 Uhr
im Hotel Atlantis, Zürich
Also eine "ganz gewöhnliche Geschäftsübernahme". Ganz so ist es nicht. Die Firma wurde nämlich von Franz Wermuth - in mehr als 20 Jahren - aufgebaut und geleitet. Franz Wermuth ist ein ausgewiesen Fachmann mit internationalen Verbindungen und genau jenen Eigenschaften, die von der neuen Firma als Grundlage und Firmenstärke jetzt ins Feld geführt wird. Deshalb wurde wohl auch der Name der Firma beibehalten.
Nur: Franz Wermuth hat - zusammen mit einem anderen Weinhaus - wieder mit einer eigenen Auktion begonnen unter dem Namen "Franz j. Wermuth - Auktionator" (Er startet die Saison am 29. April 2017).
Die internationale Kundschaft hat sich wohl weitgehend arrangiert - nimmt an der einen, der anderen oder an beiden Auktionen teil und/oder lässt ihre Weine vom einen oder anderen
vermarkten.
Für den Weinfreund aber, der auf Auktionen präsent ist, und nach guten Flaschen für seinen Keller sucht, ist die Situation noch immer verwirrend, vor allem für den "Schnäppchenjäger", der
sozusagen den Charme und das "Weinherz" einer Auktion ausmacht,
Zum Angebot der Auktion im Hotel Atlantis:
Eine Beurteilung der Situation und aufgeworfenen Fragen wird nach der Auktion hier vorgenommen.
07. September 2016
Wein in den Keller legen:
Wermuth Auktionen
Samstag, 10. September 2016
im Hotel Atlantis in Zürich
Bereits am nächsten Samstag startet die zweite grosse Wein-Herbst--Auktion in Zürich, Wermuth Auktionen im Hotel Atlantis. Eigentlich müsste diese nun Denz-Auktionen heissen, denn seit dem "Putsch" (oder was immer es war) gegen den langjährigen, versierten Auktionator Franz Wermuth - der am 29. Oktober seine eigen Collection 3 im Hotel Hilton (Glattbrugg) unter den Hammer bringen wird - gibt es ein Auktionshaus mehr in Zürich. Ob der Markt dies - längerfristig - verkraften kann, wage ich zu bezweifeln. Vor allem, weil auch das vierte Auktionshaus - die Weinbörse - seine Aktivitäten ausweitet (noch bis morgen eine WEB Auktion, die nächste Saal-Auktion am 12. November).
In jedem Auktionskatalog werden natürlich die besonderen "Highlight" hervorgehoben: Hier zum Beispiel eine "12er Orignalholzkiste des gesuchten und raren Châteaux Pétrus 1990 wie auch mehrere Dutzend Flaschen und Magnums der Kult Burgunder-Domaine Romanée Conti." Diesbezüglich gleicht ein Auktion der anderen, überall findet man solche "auserordentliche" Angebote. Sie kosten auch entsprechend (7 Flaschen der Romanée-Conti Collection zwischen 17'000 und 20'000 CHF netto). Diese Spitzenweine werden in dr Regel auch nicht im Saal ersteigert, sondern - anonym als schriftliches Gebot - möglichst unauffällig ersteiger. Was bei diesem Katalog auffällt. Die Schätzungen der Weine (unterer und oberer Schätzungswert) ist sehr, sehr hoch angesetzt. Ich glaube nicht, dass viele dies (zu) hoch eingeschätzten Weine zu diesen Preisen weggehen. Bericht wird folgen.
29. Mai 2016
Beobachtungen an der
Weinauktion vom 28.Mai 2016
Es steht noch eine Auktion vom Auktionshaus Steinfels (am Samstag, 11. Juni mit einem unglaublich überladenen Auktionskatalog) aus. Nachher werde ich versuchen die momentane Situation im Auktionshandel und in der Angebot-Preis Entwicklung zu analysieren.
Hier ein paar Auffälligkeiten zur Denz-Wermuth-Auktion:
29. Mai 2016
Weinauktion
Es war die letzte grosse Weinauktion der Wermuth Auktionen, die eigentlich Denz-Auktion heissen müsste. Denn Franz Wermuth, der eises Auktionshaus über Jahrzehnte geleitet hat, ist nicht mehr dabei. Er führt jetzt seine eigenen Auktionen unter Franz J. Wermuth - Auktionator durch. Es wäre schön, wenn diese (für den nicht eingeweihten Auktionsbesucher) endlich beseitigt würde und die Denk-Auktionen auch so heissen würden, wie sie sind.
Es liegt mir überhaupt nicht, die beiden Auktions-Unternehmen gegeneinander auszuspielen; es geht mir einzig und allein um eine klare Erkenntlichkeit
Nun: am Samstag fand also also die letzte Denz-Auktion vor der Sommerpause im Hotel Atlantis statt. Und die hat ihren eigenen Charakter: effizient und schnörkellos. Ein Business-Anlass, der über weite Strecken (zumindest für den Beobachter und gelegentlichen Käufer) eintönig ist. Ein Anlass für den gutorientierten Weinhändler, Sammler oder Wirt. Es geht fast ohne Zeitverlust: 1000 Lots in knapp 5 Stunden. Fast schon rekordverdächtig.
25. Mai 2016
Weinauktion
Samstag, 28. Mai 2016 10.00 Uhr
im Hotel Atlantis, Zürich
Die Auktion umfasst 1015 Lots. Wie üblich in solchen hochkarätigen Auktionen, sind fast die Hälfte Weine aus dem Bordelais, rund 180 Lots aus Italien, 130 aus dem Burgund, 200 aus verschiedenen Ländern (vor allem Kalifornien), nur ca. 50 Lots aus anderen Weingebieten Frankreichs und nur 13 aus der Schweiz.
Diese grobe Aufstellung zeigt, wie sehr noch immer Bordeaux dominiert, wenn es darum geht, Weine zu lagern und allenfalls zu verkaufen. Australien oder gar Südafrika sind so gut wie nicht präsent.
Es sind weitgehend die grossen Namen, welche "das Feld" beherrschen. Kleinere Weine lohnen sich kaum, um in einer Präsentauktion zu verkaufen (der Aufpreis und die Lotgebühren sind im Verhältnis zu gross. Auch sogenannte Mischlots (Einzelflaschen, die zu einem Lot zusammengestellt werden und vor allem aus Kellerauflösungen stammen) finden sich kaum in dieser Auktion.
Weitere Informationen und Anlaysen hier nach der Auktion.
13. September 2015
Weinauktionen:
Wermuth Auktion
Auktion (254) vom 12. September 2014
Aus einem Gespräch in der Mittagspause mit einem älteren Weinliebhaber und Sammler: „Was, Sie kommen auch schon 15 Jahre regelmässig zu Wermuth-Auktionen. Dann haben Sie Franz Wermuth gekannt? Ich besitze noch mehr als fünfzig frühere Kataloge, die ich einfach nicht wegwerfen mag!“
In der Tat, auch ich habe die Kataloge über viele Jahre aufbewahrt. Sie sind wohl das beste
Dokument der Preisentwicklung im Weingeschäft, vor allem der Bordeaux-Weine. Kürzlich habe ich sie entsorgt, die alten Kataloge. Nicht nur aus Platzgründen, sondern weil die Wermuth-Auktionen
seit rund einem Jahr neu ausgerichtet wurden, ohne Franz Wermuth, vielmehr als Geschäftsbereich von Denz Weine. Neuer Geschäftsführer ist der
ehemalige Mitarbeiter von Wermuth, Andreas Dünner. Die Hintergründe dieses Wechsels kenne ich nicht. Sie sind eher geeignet als Inhalt einer Klatschspalte, denn als Grundlage für
Wein-Markt-Analysen. Hier interessiert einzig um die Frage: Wie hat sich der Auktionsmarkt weiter entwickelt? Was ist die aktuelle Situation? Was kann in Bezug auf Angebot und Nachfrage
festgestellt werden?
Rein äusserlich ist (fast) alles wie früher. Man hat den Eindruck: "...es geht weiter!". Zwar hat
der Ort der Versteigerung gewechselt, jetzt angenehm: mitten in die Stadt (Hotel Park Hyatt, Zürich). Auch der Ablauf ist ähnlich: Zuerst Degustation verschiedener Muster aus der Auktion, dann
erster Teil der Auktion, kleiner Imbiss mit Champagner und Lachsbrötchen, zweiter Teil der Auktion, abschliessend neu: eine Degustation aus dem Sortiment von Denz Weinen. Auch der Katalog ist in
etwa gleich, sogar die Nummerierung - 254 - signalisiert die Kontinuität.
Doch einiges ist auch anders: Der Auktionator, der professionell, schnörkellos, korrekt und vor allem sehr rasch durch die Auktion führt. So dauert die Auktion auch "nur" noch knapp vier Stunden (pro Stunde 200 Lots). Früher waren es nicht selten acht Stunden - für die, welche die ganze Auktion mitverfolgen wollten. Auch das Angebot wurde mit 774 Lots wesentlich gestrafft (gegenüber früher mit ca. 1200 Lots). Dies mag ein Vorteil sein, gleichzeitig ist es aber auch ein Nachteil. Die Auktion ist zum reinen Kauf-Event geworden. Man muss in Bezug auf Wein-Kenntnisse sehr gut bewandert (und gut vorbereitet sein), um keine Fehlkäufe zu machen. So werden zum Beispiel nur noch der Name des Weins oder des Weinguts und der Jahrgang ausgerufen, nicht aber der Winzer, die Einordnung (z.B. Zweitwein, Appellation, Klassifizierung etc.) und oft nicht einmal die Flaschengrösse. Dies beschleunigt zweifellos den Ablauf, nimmt der Saal-Auktion aber jede Spannung und auch jeden Informationswert.Spontan ist da kaum mehr etwas zu ersteigern, es sei denn, man ist ein ausgezeichneter Weinkenner (und zwar von vielen Regionen). Diese Verknappung kann - zum Beispiel bei Weinen aus dem Burgund - verhängnisvoll sein.
Es entwickelt sich - im Gegensatz zu früher - kaum mehr ein Bieten im Saal, selten ein überbieten und es kommen kaum spontane Gebote. Man hat den Eindruck, das Wesentliche läuft über die schriftlichen Gebote, über die man nichts mehr (auch nicht anonymisiert) erfährt. Nicht einmal die Lots, die unverkauft zurückgehen, werden vermerkt, zumal bei Wermuth-Auktionen keine sogenannten "Nachauktionen" stattfinden.
Die Auktion ist deutlich weniger transparent - zum Beispiel: wie wird entschieden, wenn mehrere Gebote mit gleicher Obergrenze vorliegen - und sie ist auch weniger attraktiv. Der Ablauf im Saal wird zum blossen Verkaufsgeschäft, in den allermeisten Fällen ohne aktives Mitbieten im Saal. Ob dies im Sinne der Einlieferer ist?
Beurteilung der Marktsituation
Es ist schwierig bei der geschilderten Intransparenz einen Trend im Verhalten der Bieter und der Preise aufzuzeigen. Ein einigermassen zuverlässiges Indiz sind die Schätzungspreise (unterer und
oberer Schätzungswert) im Vergleich zu den erzielten Erlösen. Da aber - zumindest bei den schriftlichen Geboten - nicht ersichtlich ist, welche Lots einen Käufer gefunden haben (und
allenfalls wie viele Gebote es gageben hat) ist eine Analyse kaum möglich. Nur so viel: Etwa 80 Prozent der Lots wurden - zum Teil weit - unter dem unteren Schätzungswert abgeschlossen (ob
verkauft oder nicht). Man kennt bei den Wermuth-Auktionen (im Gegensatz zur "Weinbörse") den Ausrufpreis (also der Preis, zu dem ein Lot gestartet wird) nicht. Da die Schätzungspreise aber
realistisch sind (man kann ja auch absichtlich zu hoch schätzen!) zeigt sich, dass die Nachfrage eher gering ist und somit die Preise fallen oder stabil bleiben. Es sind aber - seit Jahren - die
gleichen Merkmale: berühmte und gesuchte Weine erzielen noch immer Erlöse zwischen dem unteren und oberen Schätzungswert, ab und zu sogar darüber. Zum Beispiel Cheval Blanc 2001 (5 Flaschen)
1'650 CHF (geschätzt 1'400-1'750).
Anderseits sind Weine mit weniger klingenden Namen immer wieder günstig zu kaufen. Zum Beispiel: Poujeaux 1998 (12 Flaschen) für 200 CHF (geschätzt 270-360).
Bei sehr guten Kenntnissen der Weinszene und -preise lohnt sich also ein Auktionsbesuch im Saal.
Hingegen - so scheint mir - sind die Händlerkäufe bedeutend zurückgegangen (es wurden diesmal auch wenig Weine angeboten, die den Weg in den Weinhandel der Premiumklasse antreten). Auch der Boom Richtung ferner Osten ist weitgehend zusammengebrochen (Lafite Rothschild als Beispiel)
Weitere Analysen folgen nach den nächsten Auktionen:
15. März 2015
Weinauktion WZ 252
vom 14. März 2015
im Hotel Park Hyatt in Zürich
Der neue Auktionator – so mein Eindruck – hätte durchaus irgendetwas anderes versteigern können, Routine ersetzte die Leidenschaft (für den Wein). Es kam keine Stimmung auf, man erfuhr nichts über die Weine, ihre Herkunft, die Weingüter, auch nicht (anonymisiert) über Bieter, Keller, über den Umfang der schriftlichen Angebote, ja nicht einmal unverkaufte Lots wurden markiert (es ging offiziell ein einziges Lot zurück, was schlicht nicht sein kann!). Die Auktion ist zum reinen Geschäftsgang geworden. Auch das Bieten im Saal (obwohl er gut besetzt war) blieb bescheiden und spannungslos.
Was noch letztes Jahr Franz Wermuth – für einige eher zu viel - geplaudert, gesagt, bemerkt oder erklärt hat, ist nun gänzlich weggefallen. Man mag die Sprüche des ausgeschiedenen Auktionators goutiert haben (oder eben nicht), sie schafften Vertrauen, Bindung und eine (meist) positive Atmosphäre, auch wenn dadurch die Auktionen meist schrecklich in die Länge zogen wurden, (so dass am Schluss kaum mehr Besucher im Saal waren).
Jetzt ist alles anders. Ob diese Nüchternheit, Schnelligkeit und zum Teil auch Intransparenz gut, das heisst der Sache dienlich ist, wage ich zu bezweifeln. Viel Weinauktionskultur – oder Unkultur? – ist jedenfalls verloren gegangen. Angesichts der Konkurrenz – vor allem von der „Weinbörse“ (mit René Gabriel als Weinkenner) und dem ältesten Auktionshaus „Steinfels“ mit ausgezeichneten Verbindungen in der Weinszene – wird die neue, nüchterne Atmosphäre und Geschäftigkeit ein nicht leicht zu nehmender Nachteil sein. Ob so die bisherige Käuferschaft behalten werden kann und neue (jüngere) Kreise zu erschliessen sind, wird sich erst zeigen, wenn sich die neue Ausrichtung etabliert hat.
Eines ist für mich sicher: es kann auf einer Auktion nicht sein, dass eine Flasche, die zu 9‘000 Franken veräussert wird (Romanée Conti) mit der gleichen Emotionslosigkeit ausgerufen wird, wie eine Flasche zu 180 Franken (Brunella riserva „Case Basse“), gut zehn Lots später. Nein, Weinauktionen, überhaupt Weinkultur, ist eng mit der Freude, der Begeisterung und der Liebe zum Wein verbunden. Ein Stückchen davon muss bei aller Geschäftigkeit auch an Auktionen mitschwingen, sonst funktioniert sie nicht.
Zu den Tendenzen – ganz generell – lässt sich auf Grund dieser ersten Auktion wenig sagen.
06. Juni 2014
Weinauktion WZ 247
vom 05. Juni 2014
im Hotel Hilton, Zürich-Airport
Auch wenn die Auktion (wohl eher eine „Aufräumauktion“ des Auktionshauses) nicht unbedingt repräsentativ ist, so offenbart sie doch einige Tendenzen im Weingeschäft. Noch vor ein, zwei Jahren waren im Angebot zu 70 und mehr Prozent Bordeaux-Weine, diesmal ist der Anteil an Bordeaux höchstens 40 Prozent. Was bedeutet dies? Ganz abgesehen von der Zufälligkeit (die in jedem Auktionsangebot liegt), heisst dies wohl: Es ist längst nicht mehr fast ausschliesslich Bordeaux, welches an Auktionen gehandelt wird (ein sogenannter Auktionswerte ist), es sind immer mehr Weine aus der ganzen Welt, die den Weg in Auktionen finden. Und zwar nicht nur die bekannten Grössen aus Italien, Kalifornien, Australien – auch kleinere Weingebiete kommen zum Zug. Allerdings haben dafür die Händler (aus aller Welt) kein Interesse. Deshalb ist am der Termin am Donnerstag (früher ein typischer Händlertermin) kaum mehr besucht; am Samstag (dem Alternativtermin des Weinhauses) kommen dann eher die Weinliebhaber und Schnäppchenjäger. Wermuth verlegt denn auch seine nächste Auktion (Nr. 259 im Oktober auf einen Samstag).
Zum Verlauf und der Nachfrage
In der Gunst der Käufer hat sich ein Wandel vollzogen. Aus dem Bordelais sind es noch immer die hohen Werte (guter Jahrgang, viele Parkerpunkte), der Rest bleibt liegen oder geht sehr günstig weg. Was unheimlich hohe Preise erzielt, das sind Burgunder – zum Beispiel eine Flasche Romanée Conti 2005 (Côte de Nuit, Grand cru) – geht zu 10‘200 CHF (netto) weg, also brutto mehr als 12‘000 CHF (oder knapp 10‘000 Euro), während eine Flasche Pétrus (Bordeaux) 1996 1‘440 CHF erzielt (war schon viel höher!). Generell kann gesagt werden: Burgunder (vor allem auch alte) sind gefragt wie noch nie. Eine Abkehr vom immer mastigeren Bordeaux-Blend zum feineren viel differenzierteren, auch fragileren Pinot Noir? Vieles deutet darauf hin.
Der Einfluss von Parker
Noch immer – oder immer mehr – zeigt sich, dass hohe Parkerwerte ein Garant für den Absatz und für hohe Preise darstellt. Für das, was von Parker geadelt wurde (auch wenn seine Wertung viele Jahre zurückliegt), wird geboten und oft geht der Preis sogar über den oberen Schatzungswert (was vor vier, fünf Jahren noch üblich war, jetzt aber nur noch selten ist). Bei den Wermuth Auktionen gibt es keinen fixen Ausrufpreis, nur zwei Schatzungswerte (der untere und der obere), ausgerufen wird meist weit unter dem unteren Schatzungswert (wenn keine höheren schriftlichen Angebote vorliegen).
Die Händler (auch Weinliebhaber aus aller Welt) bieten fast ausnahmslos auf die hohen Werte (guter Name, viele Parkerpunkte und guter Jahrgang), während Weinliebhaber und Sammler der Auktion
immer mehr fernbleiben und „Schnäppchenjäger“ kaum mehr aufkreuzen. Es gibt zu viele andere Möglichkeiten, um zu guten Weinen zu kommen, sei es im Internet (siehe Weinauktion von auctionata),
aber auch im Handel. Die Palette von sehr guten Weinen, und guten Weingebieten hat sich in den letzten Jahren unglaublich vergrössert. Halbzitat: „Es muss nicht immer Bordeaux sein“.
Weine, die an der Saal-Auktion keine Käufer fanden, gehen jetzt in die Internetauktion von Wermuth (Nr.
246), die am 12.06.2014 (00 Uhr) endet. Es zeigt sich, dass dort diese Weine besser weggehen, offensichtlich haben sich die Weinliebhaber und Schnäppchenjäger dorthin begeben, wo die
Übersicht für nicht Auktionsgeübte weit besser und klarer ist. Es sind auch da eher Einzelflaschen oder vereinzelte Kiste, und nicht ganze Serien des gleichen Weins, die hier angeboten werden.
Es zeigt sich, dass sich die Saal-Auktion immer mehr auf schriftliche Angebote (Vorbieten) verlagert und der Event im Saal nebensächlich (sogar langweilig) wird. Saalauktionen haben offensichtlich das Prickeln des Bietens und Überbietens, die Jagd nach guten Werten, weitgehend verloren. Es ist ein schon fast vorprogrammiertes Geschäft geworden.
Bordeau als sicherer Wert
Noch eine Beobachtung: Bordeaux hat weitgehend seinen Ruf als sicherer Wert verloren. Zum Beispiel: Weine aus den eher schwächeren 70er Jahren gehen nicht weg: die Händler und Spekulanten wollen
die Weine nicht, aber auch nicht die Bordeauxliebhaber und –kenner. Es gibt zu viele gute, bessere, jüngere Weine, die Trinkgenuss garantieren, sowohl in Bordeaux als auch in vielen andern
Weingebieten (die meist günstiger sind). Das Sammeln und Lagern von Bordeaux lohnt sich immer weniger – auch wenn man den Wein nie verkauft - sonder selber trinken möchte.
Letzte Auktion vor den Sommerferien
Die nächste und letzte Auktion in der Schweiz vor der Sommerpause wird bei Steinfels – dem ältesten Weinauktionshaus in der Schweiz – am 14. Juni stattfinden. Leider kann ich nicht daran teilnehmen. Ich werde aber auf Grund der Ergebnislisten eine Analyse der Preise versuchen. Dies ist besonders wichtig, weil nun die Subskriptionszeit für die Bordeaux-Weine begonnen hat.
02. Dezember 2010
Bordeaux-Marathon
Der Médoc-Marathon – auch Bordeaux-Marathon genannt – findet jedes Jahr im September in Pauillac statt. Eine 42,195 km lange Weinprobe, verkündet die Werbung. Gestern nun war ein nicht minder anstrengender Bordeaux-Anlass, nicht in Frankreich, in Zürich, der mir wie ein Marathon vorkam, zwar weit weniger glamourös, doch nicht minder kraftverschleissend aber auch aufschlussreich. Sieben Stunden Weinauktion, 1404 Lots, nur ein paar wenige Saalbesucher – knapp zehn – hielten es bis an Schluss aus. Die andern sind gegangen, man konnte ja schliesslich auch schriftlich bieten
Noch nie in den vielen Jahren Auktions-Erfahrung war ich so lange im Stress und so stark gefordert, wie gestern. Nicht weil es galt, Schnäppchen zu ergattern (das war möglich, wenn man wollte), sondern weil wohl sonst kaum eine bessere Übersicht über den Markttrend edler Weine möglich ist. Wie „edel“ die Weine wirklich sind, weiss ich auf Grund der Auktion nicht, dafür weiss ich was sie kosten und wie sich der Markt im Augenblick entwickelt.
Es wären allerdings nicht sieben Stunden nötig gewesen, um die augenfälligsten Merkmale zu erkennen oder das was man längst weiss, bestätigt zu sehen.